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Adipositas / Übergewicht

Magenbypass-Operationen senken nachhaltig das Gewicht von stark übergewichtigen Menschen

Original Titel:
Weight and Metabolic Outcomes 12 Years after Gastric Bypass

Operative Eingriffe, mit denen eine Erleichterung der Gewichtsabnahme bei stark übergewichtigen (adipösen) Patienten erzielt werden soll, bezeichnet man als bariatrische Chirurgie. Nur wenn eine Reihe von Bedingungen erfüllt sind, können überhaupt bariatrische Eingriffe vorgenommen werden. Die Patienten müssen folgenden Kriterien entsprechen:

  • Body Mass Index (BMI) ≥ 40; BMI ≥ 35 bei Vorliegen von erheblichen Begleiterkrankungen
  • Erschöpfung aller konservativen Behandlungsmöglichkeiten (wie z. B. Teilnahme an Gewichtsreduktionsprogrammen oder Programmen zur Lebensstiländerung)
  • Akzeptables Operationsrisiko
  • Motivation zur Anpassung an die veränderten Bedingungen nach der Operation
  • Ausschluss einer psychiatrischen Erkrankung
  • Möglichkeit für eine lebenslange medizinische Nachbetreuung

Ein internationales Forscherteam untersuchte nun die Langzeiterfolge der sogenannten Roux-en-Y-Magenbypass-Operation (im Folgenden abgekürzt als Magenbypass-Operation), welche eine der am häufigsten eingesetzten Methoden im Rahmen der bariatrischen Chirurgie ist. Die Forscher schlossen 1156 mit schwerer Adipositas in ihre Studie ein. 418 Patienten hatten eine Magenbypass-Operation erhalten (Gruppe 1), 417 Patienten wollten eine Magenbypass-Operation durchführen, konnten dies aber aufgrund diverser Gründe nicht (Gruppe 2) und 321 weitere Patienten hatten sich bewusst gegen eine Operation entschieden (Gruppe 3).

Patienten in Gruppe 1, bei denen die Magenbypass-Operation durchgeführt wurde, wiesen nach 2 Jahren einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 45,0 kg, nach 6 Jahren von 36,3 kg und nach 12 Jahren von 35,0 kg auf. Patienten ohne Magenbypass-Operation wiesen hingegen nach 12 Jahren nur einen Gewichtsverlust von 2,9 kg auf (Gruppe 2) bzw. gar keinen Gewichtsverlust (Gruppe 3). Bei Patienten aus Gruppe 1, die vor der Operation an Typ-2-Diabetes litten, kam es nach 2 Jahren bei 75 % der Patienten zu einem Rückgang der Diabeteserkrankung. Nach 6 Jahren konnten sich noch 64 % der Patienten über ein Wegbleiben der Diabeteserkrankung freuen und nach 12 Jahren noch 51 % der Patienten. Zudem wiesen die Patienten in Gruppe 1 im Vergleich zu den Patienten in den Gruppen 2 und 3 ein deutlich reduziertes Risiko für die Neuentstehung einer Diabeteserkrankung auf. Außerdem kam es bei Patienten in Gruppe 1 im Gegensatz zu den Patienten in Gruppe 2 häufiger zu einem Rückgang von Bluthochdruck und schlechten Blutfettwerten. Zusätzlich war auch das Risiko für die Entstehung der beiden letztgenannten Gesundheitsbeeinträchtigungen bei den Patienten in Gruppe 1 im Vergleich zu den Patienten in Gruppe 2 reduziert.

Eine Roux-en-Y-Magenbypass-Operation führte bei adipösen Patienten zu einem deutlichen und andauernden Gewichtsverlust. Außerdem reduzierte sie die Krankheitslast durch und das Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und schlechte Blutfettwerte.

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