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Depression

Iloperidon kann bei manchen Patienten gemischte Zustände der Bipolaren Störung lindern

Original Titel:
An Open Trial of Iloperidone for Mixed Episodes in Bipolar Disorder.

Die Behandlung gemischter Zustände bei der Bipolaren Störung ist eine besondere Herausforderung. Dabei ist es gerade bei Patienten, die unter Mischepisoden leiden, wichtig, schnell effektiv einzugreifen, da diese Phasen nicht nur sehr belastend sind, sondern auch eine schlechtere Prognose mit sich bringen. Mehrere Medikamente wurden bereits für die Therapie der gemischten Zustände zugelassen, die klinischen Studien dazu waren allerdings meist nur kurz und berichteten interessanterweise nur selten, ob die Mittel auch gegen die depressiven Symptome wirkten. Dr. Bowden, Experte in der Erforschung der Bipolaren Störung aus der Psychiatrieabteilung der Universität von Texas in San Antonio, USA, führte daher mit seinen Kollegen eine Studie durch, in der die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Iloperidon zur Behandlung gemischter Episoden bei der Bipolaren Störung über fast ein halbes Jahr getestet wurde.

In dieser Studie erhielten 31 Patienten wissentlich (open label Studie) über 5 Monate hinweg das Medikament Iloperidon. Die mittlere tägliche Dosis war 15 mg.

Die Behandlung hatte eine deutliche Wirkung auf sowohl manische als auch depressive Symptome bei den Patienten, die über 5 Monate teilnahmen. In der Einschätzung des Schweregrads der Symptome waren die Manie-Werte um mehr als die Hälfte (60–68 %) verbessert. Die Depressionswerte reduzierten sich fast auf die Hälfte (41–49 %). Diese Fortschritte wurden typischerweise früh in der Studie beobachtet und blieben selbst dann deutlich, wenn zusätzlich eingenommene Medikationen mitberücksichtigt wurden. Allerdings brachen 39 % (12/31) der Patienten die Studie vorzeitig aufgrund von Nebenwirkungen ab. Die typischsten Nebenwirkungen (vor allem bei Entzug, also nach Abbruch der Behandlung) waren erhöhte Herzfrequenz und Herzrhythmusstörungen. Diese betrafen 5 der 12 Patienten. 3 der 12 Patienten waren dagegen von Harninkontinenz oder starkem Drang zum Wasserlassen geplagt.

Zusammenfassend zeigt sich also, dass Iloperidon bei einem Teil der bipolar erkrankten Patienten mit gemischten Zuständen gute Abhilfe bei klassischen manischen, depressiven und Symptomen der Gereiztheit schaffen kann. Die Patienten können von dieser Wirkung auch über längere Zeit, hier fast ein halbes Jahr, profitieren. Allerdings ist das Nebenwirkungsprofil mit Sicherheit ein wesentliches Problem, das Patienten davon abhalten könnte, das Medikament zu testen oder sie zu einem Abbruch zwingen könnte. Hoffentlich lässt sich in weiteren Studien bald klären, welche Patienten besonders gut von diesem Mittel profitieren können, und wer eher unter den Nebenwirkungen zu leiden hätte.

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