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Gesündere Knochen durch DPP-4-Hemmer?

Original Titel:
The effects of dipeptidyl peptidase-4 inhibitors on bone fracture among patients with type 2 diabetes mellitus: A network meta-analysis of randomized controlled trials

Seit 2007 sind DPP-4-Hemmer zur Behandlung von Diabetes in Deutschland zugelassen. Ihre Wirkung beruht darauf, dass sie die Insulinausschüttung fördern und so den Blutzuckerspiegel senken. Da bei ihrer Anwendung kein erhöhtes Risiko für Unterzuckerungen besteht, werden sie oftmals gut von Patienten angenommen.

Chinesische Forscher gingen nun der Frage nach, ob die Einnahme von DPP-4-Hemmern bei Patienten mit Typ-2-Diabetes in einem Zusammenhang mit dem Risiko für Knochenbrüche steht. Diese Frage wurde bislang nur wenig in wissenschaftlichen Studien untersucht. Erste Hinweise deuten aber darauf hin, dass die Einnahme von DPP-4-Hemmern einen günstigeren Einfluss auf den Knochenstoffwechsel bei Patienten mit Diabetes haben könnte als andere Medikamente.

Die Forscher suchten in medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken nach Studien, bei denen die Anwendung von DPP-4-Hemmern mit einem Scheinmedikament (Placebo) oder anderen Medikamenten zur Diabetesbehandlung hinsichtlich des Einflusses auf das Risiko für Knochenbrüche verglichen wurde.

Die Forscher konnten zu der Forschungsfrage insgesamt 75 Studien mit 70207 Patienten identifizieren. Die Auswertung der Forscher zeigte, dass bei der Anwendung des DPP-4-Hemmers Alogliptin im Vergleich zu einem Placebo ein Trend hin zu einem reduzierten Risiko für Knochenbrüche verzeichnet werden konnte. Auch beim Vergleich verschiedener DPP-4-Hemmer stand Alogliptin gegenüber Linagliptin und Saxagliptin mit einem niedrigeren Risiko für Knochenbrüche im Zusammenhang. Weitere Analysen zeigten, dass der DPP-4-Hemmer Saxagliptin das Risiko für Knochenbrüche im Vergleich zu dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin erhöhte. Auch im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen schnitt der DPP-4-Hemmer Saxagliptin schlechter in Bezug auf das Risiko für Knochenbrüche ab.

Diese Studienergebnisse weisen darauf hin, dass sich die unterschiedlichen DPP-4-Hemmer in ihrem Einfluss auf den Knochenstoffwechsel bei Patienten mit Typ-2-Diabetes unterscheiden. Der Wirkstoff Alogliptin war mit dem günstigsten Einfluss verbunden, Saxagliptin hingegen schien sich ungünstiger auf die Knochengesundheit auszuwirken.

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