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Metastasierter Darmkrebs: Behandlung mit S-1, Irinotecan und Bevacizumab schneidet gut ab

Original Titel:
S-1 and irinotecan plus bevacizumab versus mFOLFOX6 or CapeOX plus bevacizumab as first-line treatment in patients with metastatic colorectal cancer (TRICOLORE): a randomized, open-label, phase 3, non-inferiority trial

In dem Artikel „Capecitabin oder S-1: welche Chemotherapie ist besser bei Stadium III Darmkrebs?“ sind wir bereits auf die Bedeutung von Fluoropyrimidinen als effektive Wirkstoffe bei fortgeschrittenem Darmkrebs eingegangen. Das orale, also in Tablettenform erhältliche Fluoropyrimidin S-1 ist in Japan bereits zur Behandlung von Darmkrebs zugelassen. Die kombinierte Therapie aus S-1 und Irinotecan ist jedoch noch nicht als Erstlinientherapie bei metastasiertem Darmkrebs etabliert. In Europa ist S-1 bisher lediglich zur Behandlung von Magenkrebs zugelassen.

In der aktuellen TRICOLORE-Studie haben japanische Wissenschaftler untersucht, ob S-1 in Kombination mit Irinotecan und Bevacizumab mit gängigen Chemotherapien vergleichbar ist. Dazu wurden Patienten mit zuvor unbehandeltem, metastasiertem Darmkrebs in zwei Patientengruppen aufgeteilt. In der experimentellen Gruppe erhielten 243 Patienten S-1, Irinotecan und Bevacizumab. Die 244 Patienten in der Kontrollgruppe wurden mit mFOLFOX6 (modifiziertes Leucovorin, Fluorouracil und Oxaliplatin) oder CapeOx (Capecitabin und Oxaliplatin) plus Bevacizumab behandelt.

Es zeigte sich, dass die Zeitspanne ohne Krankheitsfortschritt mit 14 Monaten für die S-1-haltige Chemotherapie im Schnitt etwas länger ist als in der Kontrollgruppe (weniger als 11 Monate). Das durchschnittliche Gesamtüberleben war für beide Studiengruppen in etwa gleich und lag bei ungefähr drei Jahren. Schwere Nebenwirkungen wie Neutropenie (Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), Blutgerinnsel und Durchfall traten in der experimentellen Gruppe häufiger auf. Schwere Nebenwirkungen, welche mit Nervenschädigungen, Hand-Fuß-Syndrom und Darmverschluss zusammenhingen, traten dagegen in der Kontrollgruppe häufiger auf.

Diesen Ergebnissen zufolge ist eine Erstlinienchemotherapie mit S-1, Irinotecan und Bevacizumab bei metastasiertem Darmkrebs wirksam und sicher. Sie zeigt sich gegenüber den gängigen Chemotherapien mFOLFOX6 oder CapeOx plus Bevacizumab als gleichwertige Behandlungsmöglichkeit.

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