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Migräne

3 mg subkutanes Sumatriptan genauso effektiv und sicher wie 6 mg subkutanes Sumatriptan für die Behandlung von schnell eskalierenden Migräneattacken

Original Titel:
Randomized, double-blind, crossover study comparing DFN-11 injection (3 mg subcutaneous sumatriptan) with 6 mg subcutaneous sumatriptan for the treatment of rapidly-escalating attacks of episodic migraine

Die Wirksamkeit von Sumatriptan-Injektionen, die in 6 mg Dosierung bei akuter Migräne unter die Haut (subkutan) gespritzt werden, wurde bereits früher demonstriert. Es wirkt sehr schnell und hat dadurch große Vorteile gegenüber beispielsweise zu schluckenden Tabletten, die wegen Übelkeit oft in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt udn verlangsamt sind. Allerdings zeigte sich das Mittel in der 6 mg Dosierung nicht ganz so gut verträglich wie andere Medikamente. Immerhin etwa 42 % der Patienten litten unter typischen Triptan-Empfindungen wie Taubheitsgefühlen. Diese Nebenwirkungen erschienen abhängig von der Dosis zu sein. Migränespezialist Dr. Cady vom Clinvest Forschungsinstitut in Missouri, USA, untersuchte mit seinem Team, ob niedriger dosiertes Sumatriptan die Sicherheit und Verträglichkeit des Medikaments verbessern könnte, ohne an Wirksamkeit einzubüßen.

Dazu wurden 20 Patienten mit schnell eskalierenden Migräneattacken verglichen. Diese Teilnehmer erhielten zufällig entweder 3 mg oder 6 mg Sumatriptan unter die Haut injiziert. Dazu bekam jeder Patient beide Dosierungen (Überkreuz-Studie) in selbst anzuwendenden, bereits gefüllten Spritzen mit nach Hause. Die Markierungen dieser Spritzen erlaubten nur dem Forscherteam, nicht aber dem behandelnden Arzt, zu ermitteln, welches Medikament jeweils angewendet worden war (doppelblind Verfahren).

Beide Dosierungen wirkten gleich gut schmerzlindernd. Die Zahl der Patienten, die 60 Minuten nach der Medikamenteneinnahme ohne Schmerzen waren, war also für 3 mg und 6 mg Sumatriptan dieselbe. Ebenso war auch die Anzahl der Patienten, die eine geringere Schmerzintensität sowie Linderung von Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit erlebten, vergleichbar bei 3 mg und 6 mg injiziertem Sumatriptan (sämtliche statistischen Maße deuteten auf nicht unterscheidbare Daten, p > 0,05). Mit beiden Injektionen waren die Patienten auch ähnlich zufrieden. Ebenso war der Bedarf an Zusatzmedikamenten vergleichbar. Weder mit 3 mg noch mit 6 mg erlitten Patienten schwere Nebenwirkungen. Die Zahl der Nebenwirkungen war insgesamt auch vergleichbar: es gab 32 Nebenwirkungen, davon 14 mit 3 mg (44 %) und 18 mit 6 mg (56 %) (p = 0,60).  Schmerzen in der Brust betrafen dabei nur 2 der Patienten mit der 6 mg Dosis, aber keinen mit der 3 mg Dosis. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Triptan-Empfindungen wie Taubheitsgefühle. Diese unterschieden sich auch kaum zwischen der Behandlung mit 3 mg (8 Patienten) oder 6 mg (11 Patienten) Sumatriptan.

Die 3 mg Dosierung des zu spritzenden Sumatriptan war damit in dieser Studie genauso wirksam wie die übliche 6 mg Dosierung. Die Verträglichkeit war ebenso ähnlich, allerdings litten weniger Patienten mit der geringeren Dosierung unter den typischen Triptan-Empfindungen. Diese kleinere Dosis könnte damit im klinischen Alltag eine gute Alternative darstellen, wenn es auch vom Nebenwirkungsprofil keinen wesentlichen Fortschritt von der höheren Dosierung anzubieten scheint.

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