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Brustkrebs

Wie behandelt man metastasierten HER2-positiven Brustkrebs am effektivsten?

Original Titel:
Efficacy and safety of a combination of HER2-targeted agents as first-line treatment for metastatic HER2-positive breast cancer: a network meta-analysis

Etwa 20 % aller Brustkrebspatientinnen leiden unter HER2-positivem Brustkrebs. HER2-positiv kennzeichnet eine Form von Brustkrebs, bei dem die Krebszellen eine hohe Anzahl an HER2, einem Rezeptor für den epidermalen Wachstumsfaktor 2, aufweisen (HER2 leitet sich aus dem Englischen ab und steht für human epidermal growth factor receptor 2). Patientinnen mit HER2-positiver Brustkrebs weisen oft einen aggressiven Krebsverlauf auf, außerdem tritt der Krebs bei ihnen schneller erneut auf. Die Prognose der Patientinnen ist besonders ungünstig, wenn bei ihnen bereits Metastasen nachgewiesen werden konnten. Metastasten entstehen, wenn Tumorzellen über das Blut in andere Körperregionen wandern und dort Absiedelungen (= Tochtergeschwülste) bilden.

Für Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs existieren verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Wissenschaftler aus Taiwan untersuchten in ihrer Studie nun verschiedene Kombinationstherapien für die Behandlung von metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs. Dabei interessierte sie insbesondere solche Therapieformen, bei der die Behandlung direkt auf den HER2 abzielt. HER2 fördert das Tumorwachstum, weshalb in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Wirkstoffe entwickelt wurden, die sich zielgerichtet gegen den HER2 richten. Zu diesen Wirkstoffen zählen z. B. Trastuzumab, Lapatinib, Pertuzumab oder Trastuzumab Emtansin. Die Forscher aus Taiwan recherchierten in medizinischen Datenbanken nach Studien, die sich speziell mit gegen der HER2-gerichteten Therapien bei Patientinnen mit metastasiertem, HER2-positiven Brustkrebs beschäftigten und analysierten dann die Ergebnisse der jeweiligen Studien.

In ihrer Auswertung schlossen die Forscher die Ergebnisse von 8 Studien mit 3976 Patientinnen ein. Es zeigte sich, dass ein spezielles Behandlungsregime bei den Frauen besonders effektiv im Hinblick auf das Gesmtüberleben der Patientinnen war. Dies war eine Kombination aus den beiden gegen den HER2 gerichteten Wirkstoffen Trastuzumab und Pertuzumab mit dem Wirkstoff Docetaxel. Docetaxel ist ein sogenanntes Zytostatikum, also ein Medikament, welches das Zellwachstum hemmt und häufig im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt wird.

Die Forscher schauten sich auch an, welche Behandlungsregime für die Patientinnen wie stark und häufig mit Nebenwirkungen verbunden waren. Das Risiko von Nebenwirkungen mit starker bis sehr starkes Ausprägung war bei den Patientinnen am seltensten, wenn sie eins der folgenden drei Behandlungsregime erhielten: 1) Trastuzumab, Pertuzumab und Docetaxel, 2) Trastuzumab Emtansin, 3) Trastuzumab Emtansin und Pertuzumab.

Schlussfolgernd zeigte diese zusammenfassende Auswertung von 8 Studien, dass eine Behandlung von Patientinnen mit metastasierten HER2-positivem Brustkrebs am effektivsten mit den beiden gegen den HER2 gerichteten Wirkstoffen Trastuzumab und Pertuzumab in Kombination mit dem Zytostatikum Docetaxel erfolgt.

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