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Brustkrebs

Olaparib verlängert Überleben bei Brustkrebspatientinnen mit genetischen Veränderungen

Original Titel:
Olaparib for Metastatic Breast Cancer in Patients with a Germline BRCA Mutation

Etwa 5 % der Patientinnen mit Brustkrebs sind von einer besonderen Veränderung des Erbguts, der sogenannten BRCA-Mutation, in den Krebszellen betroffen. Diese Abschnitte des Erbguts spielen eine wichtige Rolle bei der Vermehrung der Zellen und somit auch der bösartigen Krebszellen. Sind sie fehlerhaft verändert, kann es zum unkontrollierten Tumorwachstum kommen. Das neuartige Medikament Olaparib zielt auf diese genetische Veränderung der Zellen ab und kann somit gezielt das Tumorwachstum bremsen. Seine Anti-Tumorwirkung konnte bereits bei Eierstockkrebs nachgewiesen werden.

Nun haben Krebsforscher eine Studie durchgeführt und die Wirksamkeit von Olaparib im Vergleich zur Standard-Therapie bei Patientinnen mit BRCA-positivem Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium untersucht. Dabei hatten die Patientinnen vormals höchstens 2 Chemotherapie-Behandlungen verabreicht bekommen. Die teilnehmenden Frauen wurden in 2 Gruppen unterteilt, wobei eine Gruppe Olaparib-Tabletten (300 mg, 2 mal täglich) und die andere Gruppe eine Standard-Chemotherapie (Capecitabin, Eribulin oder Vinorelbin) in jeweils 21-tägigen Zyklen verabreicht bekam. Anschließend wurde das krankheitsfreie Überleben, also die Dauer bis zum Krankheitsfortgang, erfasst.

Insgesamt wurden 302 Patientinnen in die Studie eingeschlossen. Davon wurden 205 Patientinnen Olaparib und 97 mit Chemotherapie behandelt. Das mittlere krankheitsfreie Überleben war mit 7,0 Monaten deutlich länger bei den Patientinnen, die Olaparib verabreicht bekamen im Verglich zu den mit Chemotherapie behandelten Frauen, die nur 4,2 Monate krankheitsfrei lebten. Die Ansprechrate war in der Olaparib-Gruppe mit 59,9 % deutlich besser als in der Chemotherapie-Gruppe, wo nur 28,8 % der Patientinnen auf die Behandlung ansprachen. Das Risiko eines Krankheitsrückfalls war in der Olaparib-Gruppe um 42 % geringer im Vergleich zur Chemotherapie-Gruppe. Zu unerwünschten Nebenwirkungen kam es in der Olaparib-Gruppe bei 36,6 % der Patientinnen, während in der Chemotherapie-Gruppe 50,5 % davon betroffen waren. Zum Abbruch der Therapie aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen kam es in der Olaparib-Gruppe bei 4,9 % und in der Chemotherapie-Gruppe bei 7,7 % der Patientinnen.

Aus diesen Ergebnissen schlussfolgern die Forscher, dass die Behandlung mit Olaparib bei Patientinnen mit BRCA-positivem Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium zu einem deutlichen Überlebensvorteil führt und sie im Vergleich zur Standard-Chemotherapie von einem verlängerten krankheitsfreien Überleben mit weniger unerwünschten Nebenwirkungen profitieren können.

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