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Brustkrebs

Chemotherapie mit Capecitabin verlängert Überleben bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Original Titel:
Adjuvant Capecitabine for Breast Cancer after Preoperative Chemotherapy

Für die Behandlung von Brustkrebs gibt es je nach Stadium und Eigenschaften des Tumors unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Häufig wird der Tumor operativ entfernt und anschließend eine Chemotherapie verabreicht, um eventuell im Körper verbliebene Krebszellen zu vernichten. Patientinnen mit sogenanntem HER2-negativem Brustkrebs sind an einem Tumor erkrankt, dessen bösartige Zellen den Wachstumsfaktor HER2 (humaner epidermaler Wachstums-Rezeptor 2) nicht auf den Oberflächen tragen. Capecitabin ist ein zugelassener chemotherapeutischer Wirkstoff, der den betroffenen Patientinnen verabreicht werden kann, wenn eine Standard-Chemotherapie nach der Operation nicht wirksam oder aus bestimmten Gründen nicht anwendbar ist.

Japanische Krebsforscher haben untersucht, ob die Behandlung mit Capecitabin im Vergleich zur Standard-Chemotherapie (mit Anthracyclin, Taxan oder beidem) zu einem Überlebensvorteil führt, wenn sich bei Patientinnen nach der operativen Tumorentfernung noch Krebszellen im Körper befanden, d. h. der Brustkrebs lokal fortgeschritten war. Insgesamt wurden 910 Patientinnen mit HER2-negativem Brustkrebs in die Studie eingeschlossen. Sie bekamen nach der Operation die übliche Chemotherapie verabreicht und wurden dann entweder der Gruppe mit Capecitabin-Behandlung oder der Kontrollgruppe zugeordnet, um die verbliebenen Krebszellen zu vernichten. Anschließend wurde das krankheitsfreie Überleben, also die Dauer bis zum Fortschreiten der Erkrankung, und auch das Gesamtüberleben erfasst.

Aufgrund der guten Überlebensdaten wurde die Studie früher beendet als geplant. Capecitabin führte zu einem deutlich verlängerten krankheitsfreien Überleben der Patientinnen. Nach 5 Jahren waren in der Capecitabin-Gruppe 74,1 % und in der Kontrollgruppe 67,6 % der Frauen am Leben, ohne Anzeichen eines Krankheitsfortgangs oder weiterer Tumoren. Auch das Gesamtüberleben der Patientinnen war in der Capecitabin-Gruppe deutlich länger im Vergleich zur Kontrollgruppe. Nach 5 Jahren waren noch 89,2 % der mit Capecitabin behandleten Frauen und 83,6 % der mit Standard-Chemotherapie behandelten Frauen am Leben. Innerhalb dieser Studie haben die Forscher auch eine spezielle Untergruppe der Patientinnen untersucht, die von dem sogenannten dreifach-negativen Brustkrebs betroffen waren, der eine besonders aggressive Form von Brustkrebs darstellt. Die Tumore dieser Patientinnen hatten weder die oben genannten HER2-Wachstumsfaktoren noch andere spezielle Brustkrebs-Merkmale (Hormonrezeptoren) auf ihren Zellen und gelten somit als schwer behandelbar. Doch auch diese Patientinnen konnten von der Behandlung mit Capecitabin profitieren. In der Capecitabin-Gruppe lagen das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bei 69,8 % bzw. 78,8 %, während es in der Kontrollgruppe bei 56,1 % bzw. 70,3 % lag. Die am häufigsten auftretende unerwünschte Nebenwirkung unter der Therapie mit Capecitabin war das für Chemotherapie übliche Hand-Fuß-Syndrom, wobei es zu schmerzhaften Rötungen und Schwellungen der Handflächen und Fußsohlen kommt. Es trat bei 73,4 % der Patientinnen in der Capecitabin-Gruppe auf.

Die Krebsforscher schlussfolgerten aus den Ergebnissen, dass die Verabreichung von Capecitabin wirksam und sicher ist. Patientinnen mit HER2-negativem Brustkrebs, die nach operativer Tumorentfernung und anschließender Standard-Chemotherapie noch verbleibende Krebszellen aufweisen, können durch die zusätzliche Behandlung mit Capecitabin von einem verlängerten Überleben profitieren.

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