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Darmkrebs

Therapie mit EGFR-Hemmern bei metastasiertem Darmkrebs – Hautprobleme und deren Behandlung

Original Titel:
Dermatologic Toxicity Occurring During Anti-EGFR Monoclonal Inhibitor Therapy in Patients With Metastatic Colorectal Cancer: A Systematic Review

Für Patienten mit einem fortgeschrittenen Darmkrebs bereichern sogenannte EGFR (kurz für epidermal growth factor receptor)-Hemmer seit einigen Jahren die Behandlungsmöglichkeiten. Bei den EGFR-Hemmern handelt es sich um Antikörper, die an EGFR binden und so dessen Funktion beim Tumorwachstum stören. Es profitieren jedoch nicht alle Patienten von einer Therapie mit EGFR-Hemmern. Damit die Behandlung wirksam ist, muss der Tumor bestimmte Eigenschaften aufweisen. Dazu gehört, dass der EGFR vermehrt an der Zelloberfläche der Krebszellen zu finden ist (bei etwa 8 von 10 Patienten ist das der Fall) und dass bestimmte Gene (RAS-Gene) in den Krebszellen unverändert sind (nicht mutiert sind) (bei etwa der Hälfte der Patienten ist das der Fall). Ob ein Tumor diese Eigenschaften aufweist und der Patient somit mit EGFR-Hemmern behandelt werden kann, kann anhand von Gewebeproben festgestellt werden. Für die Behandlung von Darmkrebs-Patienten im fortgeschrittenem Stadium sind in Deutschland derzeit zwei EGFR-Hemmer zugelassen, die sich bereits bewährt haben – Cetuximab und Panitumab. Doch wie alle Wirkstoffe sind auch sie nicht frei von Nebenwirkungen. Häufig kommt es bei der Anwendung dieser Wirkstoffe zu Hautproblemen, was zum einen die Lebensqualität der Patienten stark beeinträchtigen kann und zum anderen dazu führen kann, dass die Behandlung abgebrochen werden muss. Aus diesen Gründen ist es wichtig, die Nebenwirkungen der Behandlung in den Griff zu bekommen.

Um sich einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung zu diesem Thema zu verschaffen, suchten Wissenschaftler aus den USA in internationalen Datenbanken nach Studien, die sich mit Hautproblemen während der Therapie mit EGFR-Hemmern und deren Behandlung bei Patienten mit Darmkrebs, der sich bereits auf andere Körperregionen ausgebreitet hat (Metastasen gebildet hat), befassten. Die Wissenschaftler fanden insgesamt 269 geeignete Studien. Bei der Analyse der Daten fiel auf, dass die meisten Patienten, die mit EGFR-Hemmern behandelt wurden, unter Hautproblemen litten. Bei 10 % bis 20 % waren diese sogar schwerwiegend. Zu den häufigsten Hautproblemen gehörten ein entzündlicher und akneähnlicher Ausschlag, trockene Haut (Xerosis) und Juckreiz (Pruritus). Außerdem kam es auch zu Veränderungen der Nägel und der Haare und zu Augenproblemen. Um die Hautprobleme zu behandeln, wurden die Haut weich machendere Salben und Feuchtigkeitscremes verwendet. Außerdem sollten Sonneneinstrahlung und hautreizende Stoffen vermieden und nur kurz geduscht werden. Auffällig war, dass vorsorgende Maßnahmen wirksamer waren als eine Behandlung, die erst begonnen wurde, wenn die Hautprobleme bereits bestanden, um den Schweregrad der Komplikation zu reduzieren.

Insgesamt schien es, als könnten die Hautprobleme während einer Therapie mit EGFR-Hemmern bei Patienten mit metastasiertem Darmkrebs mit einer entsprechenden Behandlung gut in den Griff bekommen werden, sodass die Behandlung mit den neuartigen Wirkstoffen fortgeführt werden konnte. Außerdem konnte eine vorbeugende Behandlung den Schweregrad der Hautprobleme reduzieren, was zu einer besseren Lebensqualität der Patienten führte.

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