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Brustkrebs

Neue Behandlungsmöglichkeit für HER2-positiven Brustkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Original Titel:
Phase II Study of S-1 plus Trastuzumab for HER2-positive Metastatic Breast Cancer (GBCCSG-01)

Etwa drei von hundert Frauen weisen bei der ersten Diagnose von Brustkrebs bereits Metastasen auf. Der Begriff Metastase bezeichnet Tumorgewebe, das sich außerhalb der Brust befindet. Frauen mit Brustkrebs sind besonders häufig von Metastasen in Knochen, Leber und Lunge betroffen. Wie sieht die Chance auf Heilung bei metastasiertem Brustkrebs aus? Dies lässt sich nur schwer beantworten. Untersuchungen zeigen, dass es bisher nur für wenige Frauen eine Chance auf vollständige Heilung gibt. Behandlungen von Frauen mit fortgeschrittenem, metastasiertem Brustkrebs haben daher vor allem das Ziel, die Erkrankung über eine möglichst lange Zeit lang zu kontrollieren, Symptome abzuschwächen und Nebenwirkungen der Therapie gering zu halten.

Japanische Forscher beschreiben in ihrer Studie nun eine neue Behandlungsmöglichkeit für Frauen mit HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs. HER2-positiv bedeutet, dass die Frauen auf ihren Krebszellen viele Rezeptoren HER2 aufweisen (HER2 leitet sich aus dem Englischen ab von human epidermal growth factor receptor 2). HER2-positiver Brustkrebs gilt als aggressiv und schnell wiederkehrend.

Die Forscher wendeten bei den Frauen eine Kombinationstherapie aus dem Wirkstoff Trastuzumab und S-1 an. Trastuzumab ist ein zielgerichteter Wirkstoff aus der Gruppe der sogenannten Biologika. Biologika sind eine neue Klasse von Medikamenten, die in lebenden Zellen entstehen. Der große Vorteil der Biologika ist, dass sie gezielt in Körpervorgänge eingreifen. S-1 ist ein Medikament aus der Gruppe der sogenannten Zytostatika, die das Zellwachstum hemmen können.

Die Forscher verabreichten den Frauen mit HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs eine auf ihre Körperoberfläche angepasste Dosis an S-1. S-1 wurde dabei 2-mal täglich an 14 aufeinander folgenden Tagen verabreicht. Dann folgte 1 Woche Pause und ein neuer Behandlungszyklus startete. Trastuzumab wurde begleitend dazu an Tag 1 des 1. Behandlungszyklus in einer Dosierung von 8 mg/kg Körpergewicht verabreicht. In den darauffolgenden Behandlungszyklen wurde Trastuzumab auch jeweils an Tag 1 ergänzend verabreicht, aber in einer etwas geringeren Dosierung von 6 mg/ kg Körpergewicht.

Zwischen Dezember 2008 und März 2013 wurden 10 Frauen mit HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs in die Studie eingeschlossen. Die Frauen erhielten eine stark unterschiedliche Anzahl von Behandlungszyklen – sie variierte von 3 bis 76. 60 % der Frauen sprachen auf die Behandlung an. Das Überleben ohne Krankheitsfortschritt betrug durchschnittlich 15,8 Monate; das Gesamtüberleben lag bei 45,5 Monaten. 2 Patienten litten unter sehr stark ausgeprägten Nebenwirkungen (Verminderung von weißen Blutkörperchen im Blut; stark erhöhter Blutzucker). Nebenwirkungen, die das Herz betrafen, wurden nicht beobachtet.

Die japanischen Forscher schlussfolgerten anhand dieser Ergebnisse, dass die kombinierte Behandlung aus S-1 und Trastuzumab von den Frauen mit HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs gut vertragen wurde mit einem guten Ansprechen auf die Behandlung und einer sehr guten Wirksamkeit.

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