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Rheumatoide Arthritis der Mutter erhöht Risiko für Erkrankungen des Kindes

Original Titel:
Children born by women with rheumatoid arthritis have increased susceptibility for selected chronic diseases - a nationwide cohort study

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die nicht nur die Gelenke betrifft, sondern auch andere Prozesse im Körper beeinflussen kann. Frauen erkranken etwa zwei- bis dreimal so häufig wie Männer. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten. Wissenschaftler aus Dänemark untersuchten jetzt, ob Kinder von Frauen mit rheumatoider Arthritis eine erhöhte Anfälligkeit für chronische Erkrankungen haben.

Dazu werteten die Wissenschaftler die Registerdaten von Kindern, die zwischen 1989 und 2013 geboren wurden, aus. Sie verglichen etwa 2100 Kinder von Müttern mit rheumatoider Arthritis mit etwa 1378500 Kindern von gesunden Müttern. Dabei konnten sie sehen, dass Kinder von Müttern mit rheumatoider Arthritis ein deutlich erhöhtes Risiko haben, an Schilddrüsenerkrankungen, Epilepsie und rheumatoider Arthritis zu erkranken. Das Risiko für Angst- und Persönlichkeitsstörungen sowie Lungenerkrankungen wie Asthma war nur minimal und statistisch unbedeutend erhöht.

Die Schilddrüse übernimmt wichtige Funktionen im Körper und kontrolliert den Stoffwechsel. Zu den Erkrankungen der Schilddrüse zählen Unter- und Überfunktion sowie die Autoimmunerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto Thyreoiditis, die zu Entzündungen des Schilddrüsengewebes führen. Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen und tritt verstärkt auch bei Patienten mit rheumatoider Arthritis auf. Die Symptome der verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen können sehr unspezifisch sein und schleichend auftreten. Sie können aber meist gut durch eine Hormontherapie behandelt werden.

Epilepsie tritt meist im Kindesalter oder bei über 60-Jährigen zum ersten Mal auf. Die Erkrankung gehört zu den häufigsten Funktionsstörungen des Gehirns. Ein epileptischer Anfall kommt meist plötzlich und dauert höchstens einige Minuten. Die Ausmaße des Anfalls können sehr unterschiedlich sein und reichen von leichter Benommenheit über Bewusstseinsverlust bis hin zu Krampfanfällen. Dank guter Wirkstoffe können viele Epileptiker aber ein anfallsfreies Leben führen.

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass Kinder von Müttern mit rheumatoider Arthritis ein erhöhtes Risiko für Epilepsie, Schilddrüsenerkrankungen und vor allem für rheumatoide Arthritis im Kinder- und Jugendalter haben können. Ein Bewusstsein für das erhöhte Risiko kann eine bessere Vorsorge ermöglichen.

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