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Leukämie

Berücksichtigte Begleiterkrankungen verbessern den Prognose-Wert bei Lymphdrüsenkrebs

Original Titel:
Is it possible to improve prognostic value of NCCN-IPI in patients with diffuse large B cell lymphoma? The prognostic significance of comorbidities

Lymphdrüsenkrebs (malignes Lymphom) ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems – also jener Gefäße, Organe und Zellen, die für die spezifische Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Die Zellen dieses Systems sind die sogenannten Lymphozyten, sie gehören zu den weißen Blutkörperchen. Eine sehr aggressive Form von Lymphdrüsenkrebs ist das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL), welches durch Veränderungen von B-Lymphozyten entsteht. Dadurch kommt es zu einem unkontrollierten Wachstum dieser Zellen, die rasch im Körper ausstreuen können. Zur besseren Erstellung von Prognosen für Patienten mit DLBCL wurde ein internationaler Prognose-Wert NCCN-IPI (National Comprehensive Cancer Network – International Prognostic Index) eingeführt.

Obwohl der NCCN-IPI häufig zur Risikobewertung von Patienten mit DLBCL benutzt wird, werden dabei keine Begleiterkrankungen berücksichtigt. Vor allem bei älteren Patienten mit DLBCL haben jedoch Begleiterkrankungen Einfluss auf die Prognose. Daher wurde in einer Studie aus Serbien die prognostische Leistung des NCCN-IPI, der um Begleiterkrankungen erweitert wurde, bei 962 Patienten mit DLBCL untersucht.

Durch das Einbeziehen von Begleiterkrankungen (Komorbidität) konnten die serbischen Wissenschaftler einen neuen Index zur Risikobewertung, den Komorbiditäts-NCCN-IPI (cNCCN-IPI) erstellen. Dieser unterscheidet vier Risikogruppen: niedrig, niedrig-intermediär, hoch-intermediär und hoch. Durch Verwendung des cNCCN-IPI konnten um 2,1 % genauere Prognosen als mit dem IPI und 1,3 % genauere Prognosen als mit dem NCCN-IPI getroffen werden.

Die Ergebnisse dieser Studie verbessern die Aussagekraft des Prognose-Werts (NCCN-IPI) bei diffus großzelligem B-Zell-Lymphom durch die Aufnahme von Begleiterkrankungen. Vor allem für die Risikobewertung von älteren Patienten mit DLBCL kann die neue Einteilung von Nutzen sein.

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