Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Wie lange sollte eine erweiterte Antihormonbehandlung dauern? 2,5 oder 5 Jahre?

Original Titel:
Optimal Duration of Extended Adjuvant Endocrine Therapy for Early Breast Cancer; Results of the IDEAL Trial (BOOG 2006-05)

Frauen, deren Brustkrebs als hormonabhängig gilt, erhalten meist nach der operativen Entfernung ihres Brustkrebses eine ergänzende Hormontherapie. Da bei dem hormonabhängigen Brustkrebs das Wachstum des Tumors durch weibliche Geschlechtshormone angekurbelt wird, zielt man bei der Antihormonbehandlung darauf ab, die schädigende Wirkung der Hormone durch Medikamente einzudämmen. Die Medikamente bewirken dann sozusagen einen Hormonentzug, der vor einer Rückkehr des Brustkrebses schützen soll.

Forscher aus den Niederlanden wollten mit ihrer Studie nun die optimale Dauer einer Antihormonbehandlung untersuchen. Für lange Zeit lang wurde eine Antihormonbehandlung für die Dauer von 5 Jahren durchgeführt. Dann zeigten Forschungsergebnisse allerdings auf, dass eine erweitere, über mehr als 5 Jahre andauernde Antihormonbehandlung zu besseren Erfolgen bei den Frauen führen könnte. Die niederländischen Forscher analysierten dazu nun in ihrer Studie, ob eine Antihormonbehandlung über eine Dauer von insgesamt 10 Jahren oder im Vergleich dazu von 7,5 Jahren für die Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs günstiger war.

Sie schlossen insgesamt 1824 Patientinnen in die Studie ein, die nach einer 5-jährigen Antihormonbehandlung (unterschiedliche Wirkstoffe konnten dabei zur Antihormonbehandlung eingesetzt worden sein) nun eine weitere gegen die Hormone gerichtete Behandlung mit dem Wirkstoff Letrozol für entweder 2,5 Jahre oder 5 Jahre erhielten. Alle Frauen hatten die Wechseljahre bereits erreicht. Die Nachbeobachtungszeit betrug etwa 6,6 Jahre. Es zeigte sich, dass sowohl beim krankheitsfreien Überleben (Zeitraum von Ende der Therapie bis zum erneuten Auftreten der Krankheit), beim Gesamtüberleben als auch bei dem Zeitintervall, in dem die Frauen frei von Metastasen waren, keine Unterschiede zwischen den Gruppen bestanden. Allerdings konnte bei den Frauen, die über 5 Jahre behandelt wurden, ein reduziertes Risiko für das Auftreten eines neuen Tumors in der Brust festgestellt werden.

Ob die Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs 2,5 oder 5 weitere Jahre mit einer Antihormonbehandlung mit dem Wirkstoff Letrozol behandelt wurden, änderte den Ergebnissen dieser Studie nichts an krankheitsfreien Überleben, Gesamtüberleben und Zeitintervall ohne Metastasen. Lediglich das Risiko für das Auftreten eines neuen Tumors in der Brust wurde durch die längere Dauer der erweiterten Therapie günstig beeinflusst.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom