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Leukämie

Neuer Biomarker für den Behandlungserfolg bei Lymphdrüsenkrebs

Original Titel:
FOXP1 expression is a prognostic biomarker in follicular lymphoma treated with rituximab-containing regimens

Das follikuläre Lymphom ist eine häufige Form von Lymphdrüsenkrebs und wird zur Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome gezählt. Es ist eine sehr vielschichtige Erkrankung, für die es noch keine verlässlichen genetischen Marker (Biomarker) gibt. Vorhersagen zum Krankheitsverlauf (Prognosen) beruhen bisher auf den erkennbaren Anzeichen der Erkrankung, weshalb verstärkt nach genetischen Komponenten gesucht wird, mit der sich follikuläre Lymphome besser beurteilen lassen.

Ein möglicher Biomarker: FOXP1

FOXP1 (engl. forkhead box protein P1) wurde schon bei anderen Lymphomen als auffällig beschrieben. FOXP1 ist ein Eiweißstoff (Protein), der an der Umsetzung der Erbinformationen (Gene) in andere Eiweißstoffe beteiligt ist. Der Zusammenhang zwischen FOXP1 und dem follikulären Lymphom ist noch nicht geklärt. Daher haben deutsche und kanadische Wissenschaftler untersucht, inwieweit sich FOXP1 für die Prognose und die Behandlung des follikulären Lymphoms nutzen lässt.

Gewebeprobentest von Patienten mit follikulärem Lymphom: Prognose möglich?

Für diese Studie wurden Gewebeproben von unterschiedlichen Patientengruppen auf die An- und Abwesenheit von FOXP1 hin untersucht. Eine Testgruppe umfasste 142 Patienten mit follikulärem Lymphom, die mit R-CVP (Rituximab plus Cyclophosphamid, Vincristin, Prednison) behandelt wurden. In dieser Gruppe wiesen mehr als die Hälfte der Patienten eine erhöhte Menge an FOXP1 auf. Eine erhöhte Menge an FOXP1 stand wiederum in Zusammenhang mit einem verkürzten Überleben ohne Therapieversagen. In einer anderen Bestätigungsgruppe wurden 395 Patienten mit follikulärem Lymphom betrachtet, die mit CHOP (Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison) entweder mit oder ohne Rituximab behandelt wurden. Hier zeigte sich bei 63 % der Patienten, die zusätzlich Rituximab erhielten, eine erhöhte Menge an FOXP1 und ein deutlich kürzeres Überleben ohne Therapieversagen. Dieser Zusammenhang konnte bei den Patienten ohne Rituximab nicht beobachtet werden.

FOXP1-Ausschluss gibt hoffnungsvollere Prognose

Die Ergebnisse dieser Studie schlagen FOXP1 als möglichen Biomarker für die Prognose und Behandlung bei follikulärem Lymphom vor. Chemotherapien bei follikulärem Lymphom können um den Antikörper-Wirkstoff Rituximab, der über eine Immunreaktion gezielt Krebszellen erkennen und abtöten kann, erweitert werden. Bei solchen Behandlungen gibt die Menge an FOXP1 Aufschluss über das Überleben ohne Versagen der Therapie. Bessere Behandlungsmöglichkeiten in diesen Fällen müssten nun weiter ermittelt werden.

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