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Brustkrebs

Neue Behandlungen erhalten eine gute Lebensqualität der betroffenen Patientinnen

Original Titel:
Impact of Palbociclib Plus Letrozole on Patient Reported Health-Related Quality of Life: Results From the PALOMA-2 Trial

DGPNeben der Wirksamkeit einer Behandlung spielt es auch eine entscheidende Rolle, wie sich die Behandlung auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten auswirkt. Ergebnisse einer internationalen Studie zeigten nun, dass die Lebensqualität von postmenopausalen Frauen mit hormonabhängigem, fortgeschrittenem Brustkrebs aufrechterhalten werden konnte, wenn sie mit Letrozol allein oder mit Letrozol in Kombination mit Pablociclib behandelt wurden. Patientinnen, die mit Letrozol und Palbociclib therapiert wurden, berichteten zudem über weniger Schmerzen.


Liegt bei einer Frau Brustkrebs im fortgeschrittenem Stadium vor, geht dies unumgänglich mit einer Vielzahl von Behandlungen einher. Umso wichtiger ist es, dass die Behandlungen auch die Lebensqualität der Frauen berücksichtigen. Ein internationales Forscherteam mit Wissenschaftlern aus Nordamerika und Europa ging in einer Studie der Frage nach, wie es um die Lebensqualität von postmenopausalen (= nach den Wechseljahren) Frauen mit hormonabhängigem, fortgeschrittenem Brustkrebs bestellt ist. Hormonabhängig heißt, dass das Wachstum des Brusttumors durch weibliche Geschlechtshormone angekurbelt wird – deshalb kommen therapeutisch Medikamente zum Einsatz, die die Wirkung dieser Hormone unterbinden. Die Wissenschaftler verglichen zwei verschiedene Behandlungsstrategien für die Frauen: eine alleinige Behandlung mit dem Wirkstoff Letrozol, der die Wirkung der Hormone unterdrückt und eine Behandlung, bei der Letrozol gemeinsam mit dem neuartigen Wirkstoff Palbociclib verwendet wird. Palbociclib wirkt, in dem es das Wachstum und die Vermehrung von hormonabhängigen Brustkrebszellen bremst.

An der Studie nahmen insgesamt 666 Frauen teil. 444 Frauen bekamen eine Behandlung aus Letrozol gemeinsam mit Palbociclib; 222 Frauen wurden mit Letrozol und einem Scheinmedikament (Placebo) behandelt. Die Frauen hatten vorab noch keine andere Form der Behandlung erhalten. Mithilfe von verschiedenen Fragebögen wurde regelmäßig die Lebensqualität der Frauen erfasst.

Gute Lebensqualität der Frauen konnte aufrechterhalten werden

Nach 23 Monaten Behandlungszeit zeigten sich folgende Ergebnisse: Die Lebensqualität der Frauen aus beiden Gruppen konnte auf einem guten Niveau gehalten werden und hatte sich im Vergleich zum Behandlungsbeginn nicht deutlich verschlechtert. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Frauen aus der Gruppe mit kombinierter Gabe von Letrozol und Palbociclib über weniger Schmerzen berichteten.

Die Ergebnisse machen Mut: Postmenopausale Frauen mit hormonabhängigem, fortgeschrittenem Brustkrebs wiesen bei Behandlungsbeginn eine gute Lebensqualität auf, die durch beide Behandlungsformen, Letrozol alleine und Letrozol in Kombination mit Pablociclib, aufrechterhalten werden konnte. In einer weiteren Studie der Forscher konnten diese bereits zeigen, dass die Addition von Pablociclib zu Letrozol im Vergleich zur alleinigen Gabe von Letrozol das krankheitsfreie Überleben von postmenopausalen Frauen mit hormonabhängigen, fortgeschrittenen Brustkrebs verlängern konnte (Studie von Finn und Kollegen, 2016 in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht). Umso erfreulicher sind daher diese Ergebnisse einzuordnen: der positive Effekt auf das krankheitsfreie Überleben ging nicht mit Einbußen der Lebensqualität einher. Mehr noch: Frauen mit Letrozol und Pablociclib berichteten in dieser Studie sogar über weniger Schmerzen.

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