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Arthritis / Rheuma

Etanercept reduziert die Krankheitsaktivität bei Spondyloarthritis

Original Titel:
Effects of Long-Term Etanercept Treatment on Clinical Outcomes and Objective Signs of Inflammation in Early Nonradiographic Axial Spondyloarthritis: 104-Week Results From a Randomized, Placebo-Controlled Study

Zur Therapie der Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) können langfristig modifizierende Medikamente wie Methotrexat oder Etanercept eingesetzt werden. Die Medikamente greifen regulierend in das Immunsystem ein und unterdrücken Entzündungsreaktionen. Eine Studie aus Arthritis Care & Research hat jetzt untersucht, ob Etanercept auch bei frühen oder leichten Formen von Morbus Bechterew eingesetzt werden kann.

Morbus Bechterew gehört zur Familie der axialen Spondyloarthritis, bei der durch autoimmunbedingte Vorgänge Entzündungen der Wirbelsäule und des Kreuz-Darmbeingelenks auftreten. Die Krankheitsfamilie wird in 2 Klassen eingeteilt: die nicht-radiologisch axiale Spondyloarthritis und die radiologisch axiale Spondyloarthritis. Erstere beschreibt leichte und frühe Formen des Morbus Bechterew, die nicht durch Röntgen zu erkennen sind, aber als Sakroiliitis (Entzündung des Kreuz-Darmbeingelenks) im MRT (Magnetresonanztomographie) sichtbar sind. Die radiologisch axiale Spondyloarthritis beschreibt die Form des Morbus Bechterew, die zur Veränderung im Röntgenbild führt.

Forscher haben jetzt Patienten untersucht, bei denen eine frühe Form des Morbus Bechterew festgestellt worden war und deren Schmerzen durch nicht-steroidale Antirheumatika nicht gelindert werden konnten. Für die Studie wurden 83 Patienten über 2 Jahre mit 50 mg Etanercept pro Woche behandelt. Eine zweite Gruppe mit 86 Patienten erhielt für 3 Monate ein Placebomedikament und anschließend Etanercept. Nach 2 Jahren wurde der Status der Erkrankung kontrolliert. Hierbei wurden unterschiedliche Bewertungsverfahren für die Krankheitsaktivität (ASAS, ASDAS, BASDAI) angewandt. 75 % der Patienten, die Etanercept erhalten hatten, errichten eine 20 %ige Verbesserung (ASAS20), 61 % sogar eine 40%ige Verbesserung (ASAS40). 60% der Patienten erreichten – laut der ASDAS-Kriterien – eine inaktive Erkrankung und 70 % erreichten eine 50%ige Verbesserung gemäß der BASDAI-Skala. Zudem verbesserte sich auch der MRT-Befund. Ernsthafte Nebenwirkungen traten bei 8 % der Patienten, die 2 Jahre lang Etanercept erhalten hatten, und bei 7 % der Patienten, die zunächst ein Placebo und danach Etanercept erhalten hatten, auf.

Die Studie deutet an, dass Etanercept auch bei früher, nicht-radiologisch axialer Spondyloarthritis eingesetzt werden kann, da es zu einer Verbesserung der klinischen Symptome führte.

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