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Rauchgewohnheiten beeinflussen die Entstehung von Darmkrebsvorstufen

Original Titel:
Smoking Habits are Strongly Associated With Colorectal Polyps in a Population-based Case-control Study

Rauchen gilt in den Industrieländern als die häufigste Einzelursache für Krebs. Rund ein Drittel aller Krebserkrankungen wird Schätzungen zufolge auf das regelmäßige Einatmen von Tabakrauch zurückgeführt. Dabei sind vor allem Organe betroffen, die direkt mit dem Rauch in Verbindung kommen wie z. B. Lunge, Mundhöhle und Kehlkopf. Doch es wurde gezeigt, dass Rauchen auch für andere Krebsarten, unter anderem Darmkrebs, einen hohen Risikofaktor darstellt. Der Zusammenhang zwischen lebenslangen Rauchgewohnheiten und der Entstehung von noch nicht bösartigen Darmkrebsvorstufen ist bisher nicht beschrieben.

Forscher untersuchten Zusammenhang zwischen Rauchen und Darmkrebsvorstufen

In einer israelischen Studie wurde der Einfluss von Rauchgewohnheiten, wie Intensität, Dauer und Entwöhnung, auf die Häufigkeit von unterschiedlichen Vorwölbungen im Darm (allgemein als Darmpolypen bezeichnet) untersucht. Dazu hatten 828 Personen im Alter zwischen 40 und 70 Jahren eine diagnostische oder Vorsorgedarmspiegelung und wurden zu ihrem medizinischen Hintergrund sowie zu ihren Lebensgewohnheiten befragt. Medizinische Ausschlusskriterien waren: behandelte Diabeteserkrankungen, operative Entfernungen des Dickdarms (Kolektomie) und ein generell hohes Darmkrebsrisiko. Die Einteilung der Darmpolypen erfolgte durch Gewebeuntersuchungen in Adenome (klassische Krebsvorstufen) und serratierte (gezackte) Polypen, die sich auch zu Krebs entwickeln können, aber keine Adenome sind.

Rauchen erhöhte das Risiko für Darmpolypen

Tägliches Rauchen wies einen stärkeren Zusammenhang mit dem Auftreten von überwiegend gezackten Polypen im hinteren, dem Enddarm zugerichteten (distal) Teil des Dickdarms auf. Alle Intensitäten des Rauchens, gemessen am täglichen Zigarettenkonsum, hingen mit der Entstehung von Darmpolypen zusammen. Ein dosisabhängiger Zusammenhang konnte zwischen der Zeitdauer des Rauchens und der Entstehung von Darmpolypen beobachtet werden. Das Rauchen über 20 und mehr Jahre war, unabhängig von der Intensität oder der Zeit seit einer Entwöhnung, sehr stark mit dem Auftreten von distalen Darmpolypen verknüpft.

Die Studie hebt hervor, dass die Dauer des Rauchens von großer Bedeutung für die Entstehung von Darmpolypen ist. Die Dauer des Rauchens spielt demnach eine größere Rolle für das Darmkrebsrisiko als die Menge oder die Rauchentwöhnung. Darmpolypen, die im Zusammenhang mit dem Rauchen stehen, sind überwiegend gezackte Polypen im Bereich des hinteren Dickdarms.

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