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Apremilast kann Krankheitsaktivität bei Psoriasis senken

Original Titel:
Safety and Efficacy of Apremilast Through 104 Weeks in Patients With Moderate to Severe Psoriasis Who Continued on Apremilast or Switched From Etanercept Treatment: Findings From the LIBERATE Study

Die Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika als Basistherapie behandelt werden kann. Die Basistherapie kann das Immunsystem modulieren und so entzündliche Reaktionen eindämmen. Apremilast wurde 2015 zur Behandlung der Psoriasis und der Psoriasis-Arthritis in Europa zugelassen. Der Wirkstoff moduliert direkt mehrere Botenstoffe des Immunsystems, indem er die Phosphodiesterase-4 hemmt. In Folge dessen werden entzündungsfördernde Botenstoffe unterdrückt und entzündungshemmende Botenstoffe gefördert. Der Wirkstoff wird in Tablettenform eingenommen und bietet daher eine Alternative zu den Biologika (gentechnisch hergestellte Antirheumatika) wie Etanercept, die meist gespritzt werden müssen. Wissenschaftler haben jetzt die Wirksamkeit von Apremilast untersucht.

Dazu wurden 226 Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Psoriasis in drei Gruppen eingeteilt. Die ersten 16 Wochen wurden die Patienten entweder mit einem Placebo, 30 mg Apremilast zweimal täglich oder 50 mg Etanercept einmal die Woche behandelt. Anschließend erhielten alle Patienten Apremilast bis Woche 104. In Woche 16, 52 und 104 wurde der Schweregrad der Psoriasis, der Zustand der Kopfhaut, die Nagelpsoriasis, der Juckreiz und die Lebensqualität bewertet. In Woche 104 erreichten 51 % der Placebo/Apremilast-Patienten, 46 % der Apremilast/Apremilast-Patienten und 52 % der Etanercept/Apremilast-Patienten eine Verbesserung der Psoriasis von mindestens 75 %. 50–59 % aller Patienten erreichten einen Zustand mit klarem oder minimalen Befall der Kopfhaut. Die Nagelpsoriasis konnte im Schnitt um 50 % verbessert werden. Auch Juckreiz und Lebensqualität konnten deutlich verbessert werden. Durchfall, Übelkeit und Infektionen der oberen Atemwege traten als unerwünschte Ereignisse bei über 5 % der Patienten auf. Das Risiko für die unerwünschten Ereignisse erhöhte sich allerdings nicht mit längerer Einnahme von Apremilast.

Die Studie verglich die Wirksamkeit von Apremilast bei Patienten, die zuvor keine Biologika erhalten hatten, mit der Wirkung bei Patienten, die Etanercept erhalten hatten. Bei allen Patienten konnte eine Verbesserung der Psoriasis, des Juckreizes und der Lebensqualität nach 104 Wochen festgestellt werden. Dabei war Apremilast gut verträglich und es traten keine unbekannten Nebenwirkungen auf.

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