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Orale Mukositis bei der Behandlung von Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie: wen trifft es wann?

Original Titel:
Oral Mucositis in Pediatric Patients in Treatment for Acute Lymphoblastic Leukemia

Unter oraler Mukositis versteht man eine schwere Entzündung der Mundschleimhaut, die häufig mit brennenden Schmerzen einhergeht. Sie tritt oft im Zusammenhang mit einer Chemotherapie, Bestrahlung und Knochenmarkstransplantation auf. In der Krebsmedizin (Onkologie) gilt die schwere Mukositis als die bedeutendste therapiebedingte Nebenwirkung der Mundhöhle. Sie beeinflusst massiv die Lebensqualität der Patienten und kann sich dadurch auch auf die Fortführung und den Erfolg der Krebstherapie auswirken.

Bedeutendste Nebenwirkung der Krebstherapie in der Mundhöhle

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Leukämieform bei Kindern unter 15 Jahren. Um die Bedeutung der oralen Mukositis als Nebenwirkung der Krebstherapie zu bewerten, wurden 42 Kinder mit ALL in einer brasilianischen Studie untersucht. Das mittlere Alter der Patienten betrug 7 Jahre. Zur Behandlung der ALL erhielten die Patienten eine Chemotherapie und wurden anschließend über 10 Wochen regelmäßig untersucht. Die Bewertung der oralen Mukositis wurde anhand einer Erfassungs- und Beurteilungsskala (OAG, engl. Oral Assessment Guide) vorgenommen.

Welche Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie betrifft die Mundschleimhautenzündung besonders, und wann?

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die OAG-Bewertung im Zusammenhang mit Veränderungen an Lippen und Speichel in allen Studienwochen stand. In den Wochen 2 bis 10 nahmen die OAG-Werte mit Veränderungen an der Lippenschleimhaut zu. Ein ähnlicher, zunehmender Zusammenhang bestand außerdem für die OAG-Werte und Veränderungen der Zungen- und Schluckfunktion in den Wochen 1, 6, 8, 9 und 10. Sprachstörungen wurden bei den Patienten innerhalb der ersten 6 Wochen beobachtet. Schmerzhaftes Schlucken trat ab Woche 8 am häufigsten auf.

Häufig und unmittelbar nach der Chemotherapie: Früherkennung und Frühbehandlung essentiell

Die Ergebnisse dieser Studie demonstrieren, dass durch die Chemotherapie bedingte Nebenwirkungen der Mundhöhle, wie orale Mukositis, bei Kindern mit ALL häufig und unmittelbar nach der Behandlung auftreten. Um massive Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Therapie zu vermeiden, ist eine Früherkennung der oralen Mukositits, beispielsweise über OAG, von großer Bedeutung.

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