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Prostatakrebs

Welchen Einfluss haben Rauchen, Bewegung und sexuelle Aktivität auf den Krankheitsverlauf von Prostatakrebs-Patienten?

Original Titel:
Latest Evidence on the Impact of Smoking, Sports, and Sexual Activity as Modifiable Lifestyle Risk Factors for Prostate Cancer Incidence, Recurrence, and Progression: A Systematic Review of the Literature by the European Association of Urology Section of Oncological Urology (ESOU)

Welchen Einfluss der Lebensstil auf das Risiko für bestimmte Erkrankungen und den Krankheitsverlauf bei bestehenden Erkrankungen hat, wird immer wieder stark diskutiert. Bei Prostatakrebs sind es vor allem das Rauchen, die sexuelle Aktivität und die körperliche Bewegung, die für Diskussionsstoff sorgen. Alle drei Faktoren sind veränderbar, so dass Prostatakrebs-Patienten selbst in der Lage wären, einen Einfluss auf ihren Krankheitsverlauf zu nehmen, wenn diese Faktoren denn tatsächlich mit dem Krankheitsverlauf zusammenhängen. Viele Studie haben sich bereits dieser Thematik gewidmet.

Forscher analysierten frühere Studien

Um einen besseren Überblick zu bekommen, suchte eine Forscherteam mit Wissenschaftlern aus Deutschland, Italien, Spanien, England, den Niederlanden, Österreich und der Türkei in internationalen Datenbanken nach entsprechenden Studien, die zwischen 2007 und 2017 veröffentlicht wurden. Sie fassten deren Ergebnisse zusammen, ordneten sie ein und bewerteten sie.

Rauchen wirkte sich negativ auf die Tumoreigenschaften und den Krankheitsverlauf  aus

Bei ihrer Auswertung kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Daten über den Einfluss von Rauchen auf das Prostatakrebs-Risiko sehr widersprüchlich sind. Es konnte somit nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob Rauchen tatsächlich das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöht. Es gab jedoch eindeutige Belege dafür, dass Rauchen mit einem aggressiveren Tumor zusammenhing und einen schwereren Krankheitsverlauf mit sich brachte. Das Rauchen schien sich noch bis zu 10 Jahre nach der Raucherentwöhnung negativ auf die Tumoreigenschaften und den Krankheitsverlauf auszuwirken.

Die Daten bezüglich des Einflusses des Sexualverhaltens auf das Prostatakrebs-Risiko waren nicht aussagekräftig

Weniger überzeugend und aussagekräftig waren hingegen die Hinweise darauf, dass sich das Sexualverhalten auf das Prostatakrebs-Risiko auswirkt. Die aktuelle Datenlage lässt laut der Wissenschaftler derzeit keine eindeutigen Schlüsse zu.

Bewegung wirkte sich positiv auf das Prostatakrebs-Risiko und den Krankheitsverlauf aus

Was die körperliche Aktivität angeht, so konnte aufgrund der Studienergebnisse geschlussfolgert werden, dass sich Bewegung sowohl positiv auf das Prostatakrebs-Risiko als auch auf das Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung bei bereits bestehender Erkrankung auswirkt. Es ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt, unter welchen speziellen Umständen die körperliche Aktivität einen schützenden Effekt auf die Krankheitsentwicklung hat.

Rauchen schien somit mit einem aggressiveren Tumor und einer schlechteren Prognose zusammenzuhängen. Da diese negativen Auswirkungen auch noch bis zu 10 Jahre nachdem der Patienten mit dem Rauchen aufgehört hatte, sichtbar waren, sollten Patienten spätestens zum Zeitpunkt der Diagnose mit dem Rauchen aufhören, um ihre Prognose zu verbessern. Außerdem sollten sich die Prostatakrebs-Patienten fit halten und viel bewegen, da verschiedene Studien zeigen konnten, dass sich körperliche Aktivität positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Was den Einfluss der sexuellen Aktivität angeht, waren die Studien weniger aussagekräftig. Hier sind noch weitere, länger andauernde Studien nötig, um eine klare Aussage treffen zu können.

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