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Migräne

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Migräne und Endometriose bei Jugendlichen?

Original Titel:
The prevalence of migraines in adolescents with endometriosis

Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im geschlechtsreifen Alter, die schon mit Beginn der Pubertät einsetzen kann. Auch die Migräne tritt vermehrt bei Frauen auf und zeigt häufig eine Verbindung zur Menstruation. Wissenschaftler aus Boston in den USA haben jetzt den Zusammenhang zwischen Migräne und Endometriose bei Jugendlichen untersucht.

Die Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die bei 10 % der Bevölkerung auftritt. Während eines Migräneanfalls kommt es zu halbseitigen, pulsierenden Kopfschmerzen, die von Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit begleitet werden. Bei einigen Patienten wird die Migräne durch eine Aura eingeleitet, bei der es auch zu neurologischen Störungen kommen kann. Als Auslöser können hormonelle Faktoren, Stress, einige Lebensmittel oder Umweltfaktoren in Frage kommen. Häufig tritt die Migräne daher in Zusammenhang mit der Menstruation auf, bei der sich die Verhältnisse der Hormone im Körper ändern.

Hormonelle Änderungen als Trigger für Migräne und vermutlich Basis der Endometriose

Auch die Endometriose hängt mit der Menstruation zusammen. Die Endometriose ist eine chronische Erkrankung bei etwa 10 % der Frauen im gebärfähigen Alter, bei der sich das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter ansiedelt und Blutungen, Schmerzen und Unfruchtbarkeit verursachen kann. Diese Endometrioseherde sind durch Hormone beeinflussbar. Viele Patientinnen mit Endometriose werden erst nach Jahren diagnostiziert und Beschwerden häufig nicht ernst genommen. Migräne und Endometriose sind komplexe Erkrankungen und die Ursachen und die Entstehung ist nicht vollständig aufgeklärt. Beide Erkrankungen verlaufen meist chronisch und die Ursachen sind bisher nicht behandelbar.

Wie häufig sind Jugendliche mit Endometriose auch von Migräne betroffen?

In der Studie verglichen die Wissenschaftler jetzt Jugendliche mit diagnostizierter Endometriose und gesunde Jugendliche der Kontrollgruppe zwischen den Jahren 2012 und 2016. Neben der Anamnese, dem Lebensstil, Medikamenten, Körpermaßen und Symptomen und Behandlung der Endometriose wurden Daten über Migräne erhoben. Dafür bewerteten die Patienten den Migräneschmerz und nicht zyklische Schmerzen im Beckenbereich auf einer 11-Punkte-Skala. Außerdem wurden zyklische Schmerzen im Beckenbereich in Kategorien eingeordnet.

69,3 % der Patientinnen mit Endometriose aber nur 30,7 % der Probandinnen ohne Endometriose litten unter Migräne. Dabei stieg die Wahrscheinlichkeit für Endometriose pro Punkt Anstieg auf der Migräneschmerz-Skala um 22 %. Patientinnen, die unter Endometriose und Migräne litten, hatten häufiger schmerzhafte Krämpfe während der Menstruation.

Deutliche Häufung beider Erkrankungen, gemeinsam stärkere Schmerzen

Die Ergebnisse der Studie deuten daher an, dass ein Zusammenhang zwischen Endometriose und Migräne bestehen könnte. In der Studie waren weitaus mehr Patientinnen mit Endometriose auch von Migräne betroffen als gesunde Probandinnen. Dabei konnte auch ein Zusammenhang zwischen Schmerzintensität der Migräne und Wahrscheinlichkeit für Endometriose festgestellt werden. Welche gemeinsamen Ursachen es jedoch geben könnte, bleibt unbekannt. Die Wissenschaftler empfehlen daher Endometriose-Patientinnen auf Anzeichen für Migräne und Migräne-Patientinnen auf Anzeichen für Endometriose zu untersuchen um Begleiterkrankungen früher zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln.

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