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Entwarnung: Chemo- und Strahlentherapie erhöht nicht Sterblichkeit aufgrund von Herzkrankheiten

Original Titel:
Long-term heart-specific mortality among 347 476 breast cancer patients treated with radiotherapy or chemotherapy: a registry-based cohort study

Sterben Brustkrebspatientinnen häufiger an Herzkrankheiten aufgrund der belastenden Chemo- und Strahlentherapie? Die vorliegenden Ergebnisse sagen: nein. Auch dann nicht, wenn der besonders aggressive HER2-positive Brustkrebs diagnostiziert wurde.


Brustkrebs kann heutzutage gut behandelt werden. Ein großes Problem besteht allerdings hinsichtlich der kurz- und langfristigen Nebenwirkungen, die mit den gegen den Krebs gerichteten Behandlungen einhergehen. Es wird vermutet, dass die Behandlungen insbesondere einen ungünstigen Einfluss auf die Herzgesundheit der Patientinnen haben könnten.

Deutsche Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg haben nun in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität in Kiel und Heidelberg und dem Deutschen Konsortium für translationale Krebsforschung (DKTK) die langfristige Sterblichkeit von Brustkrebspatientinnen nach Erhalt von Chemo- oder Strahlentherapie untersucht.

Für ihre Studie griffen die deutschen Forscher mithilfe von Krebsregistern auf Daten von Brustkrebspatientinnen zurück, die zwischen 2000 und 2011 eine Behandlung mit Chemo- oder Strahlentherapie erhalten hatten und bis zum Jahr 2014 nachbeobachtet wurden. Dadurch konnten die Forscher insgesamt 347476 Brustkrebspatientinnen in ihre Studie einschließen.

Kein erhöhtes Risiko fürs Herz

Die Ergebnisse der Auswertung zeigten Folgendes: die Patientinnen starben im Laufe der Nachbeobachtungszeit am häufigsten an Brustkrebs. Im Vergleich mit der Standardbevölkerung starben die Frauen, die Chemo- oder Strahlentherapie erhalten hatten, aber nicht häufiger aufgrund von Herzkrankheiten – ihr Risiko für diese war sogar reduziert. In Unterauswertungen wurde die Sterblichkeit von Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs genauer analysiert (HER2 steht für human epidermal growth factor receptor 2; Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs weisen besonders viele HER2-Rezeptoren auf ihren Krebszellen auf). Hierbei zeigte sich, dass Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs im Vergleich zu Frauen mit HER2-negativem Brustkrebs nicht häufiger aufgrund von Krankheiten des Herzens verstarben.

Diese Studie mit vielen Brustkrebspatientinnen gibt daher eine Entwarnung: Frauen mit Brustkrebs, die Chemo- oder Strahlentherapie erhalten hatten, weisen kein höheres Risiko auf, in der Folge an Herzkrankheiten zu versterben. Auch Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs, einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs, der einer spezieller Therapie bedarf, starben nicht häufiger an Herzkrankheiten als Patientinnen, die HER2-negativ waren.

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