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Therapie mit Etanercept führt seltener zu einer Erhöhung der Dosis als Therapie mit anderen TNF-Hemmern

Original Titel:
Dose Escalation and Co-therapy Intensification Between Etanercept, Adalimumab, and Infliximab: The CADURA Study

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die TNF-Hemmer in ihrer Wirkung unterscheiden können. Etanercept-Patienten hatten ein geringeres Risiko für eine Dosiserhöhung der Therapie oder der begleitenden Therapien. Vor dem Start einer Therapie mit TNF-Hemmern sollten Vor- und Nachteile der einzelnen Wirkstoffe immer abgewogen werden.


Bei Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis greift das Immunsystem körpereigene Strukturen an und verursacht entzündliche Reaktionen. Bei der rheumatoiden Arthritis werden speziell die Gelenke angegriffen. Neuartige Wirkstoffe aus der Klasse der Biologika greifen in das Immunsystem ein und sollen Entzündungen verhindern. Biologika aus der Gruppe der TNF-Hemmer verhindern die Kommunikation zwischen Immunzellen durch die Blockade des Botenstoffs TNF-α. Wissenschaftler aus Kanada haben jetzt die drei TNF-Hemmer Etanercept, Adalimumab und Infliximab verglichen, die sich minimal in ihrem Wirkungs- und Nebenwirkungsspektrum und in der Anwendung unterscheiden.

Die Studie verglich die TNF-Hemmer Adalimumab, Etanercept und Infliximab

Die Wissenschaftler untersuchten Patienten mit rheumatoider Arthritis, die zuvor noch nicht mit einem Biologikum behandelt worden waren, aber jetzt eine Therapie mit Adalimumab, Etanercept oder Infliximab begannen. 314 Patienten wurden nach 12 Monaten analysiert und 217 nach 18 Monaten. In 18 Monaten musste bei 32 % der Patienten mit Infliximab, bei 2 % der Patienten mit Adalimumab und bei 0 % der Patienten mit Etanercept eine Dosiserhöhung durchgeführt werden, um die Wirkung anzupassen. Bei Etanercept-Patienten war eine Dosiserhöhung oder eine Erhöhung der begleitenden Medikamente (Kortison, Methotrexat etc.) weniger häufig (16 %) im Vergleich zu Infliximab (44 %) und Adalimumab (34 %). Nach 18 Monaten hatten 22 % der Patienten mit Adalimumab und nur 6 % der Etanercept-Patienten zu einem anderen Biologikum gewechselt. Patienten, bei denen die Dosis erhöht werden musste, hatten zudem höhere Kosten.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die TNF-Hemmer in ihrer Wirkung unterscheiden können. Etanercept-Patienten hatten ein geringeres Risiko für eine Dosiserhöhung der Therapie oder der begleitenden Therapien. Vor dem Start einer Therapie mit TNF-Hemmern sollten Vor- und Nachteile der einzelnen Wirkstoffe immer abgewogen werden.

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