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Capecitabin oder die Wirkstoffkombination S-1: welche Chemotherapie ist besser bei Stadium III Darmkrebs?

Original Titel:
Capecitabine versus S-1 as adjuvant chemotherapy for patients with stage III colorectal cancer (JCOG0910): an open-label, non-inferiority, randomised, phase 3, multicentre trial

Eine Chemotherapie wird bei Darmkrebs-Patienten im Stadium III standardmäßig an eine Operation angeschlossen. Da die Wirkstoffe der Chemotherapie zu erheblichen Nebenwirkungen führen können, wird ständig nach neuen Wirkstoffen gesucht. Eine solche Alternative könnte eine Wirkstoffkombination sein, die S-1 genannt wird. Japanische Forscher zeigten jedoch nun, dass sich S-1 nicht besser für die Behandlung dieser Patienten eignete als das bereits bewährte Capecitabin.


Fluoropyrimidine sind effektive Wirkstoffe, die für die begleitende Chemotherapie bei Darmkrebs im Krankheitsstadium III eingesetzt werden. Sogar bei einer Aussiedlung (Metastasierung) des Tumors in die Lymphknoten können diese über Tabletten verabreichten Medikamente das krankheitsfreie Überleben verbessern. Ein standardmäßig verwendeter Wirkstoff ist Capecitabin. Darüber hinaus gibt es auch neue Kombinationen der Wirkstoffe, wie z. B. S-1 (Kombination aus Tegafur, Gimeracil und Oteracil), welche bereits bei anderen Krebsarten erfolgreich verwendet werden.

Patienten erhielten nach der Operation entweder eine Chemotherapie mit S-1 oder mit Capecitabin

Das Ziel einer japanischen Studie war es S-1 mit Capecitabin für die Behandlung von Stadium III Darmkrebs zu vergleichen. Dazu wurden 1564 Patienten zwischen 20 und 80 Jahren mit dem entsprechenden Befund in die Studie aufgenommen. Die Patienten erhielten entweder 8 Therapie-Zyklen Capecitabin (zweimal täglich 1250 mg/m2 für 14 Tage mit anschließender Pause von 7 Tagen) oder 4 Therapie-Zyklen S-1 (zweimal täglich 40 mg/m2 für 28 Tage mit anschließender Pause von 14 Tagen). In der Nachbeobachtung wurde das krankheitsfreie Überleben der Patienten untersucht.

S-1 erzielte keine besseren Behandlungserfolge als Capecitabin

Da sich keine verbesserte Wirkung durch S-1 bei der Chemotherapie von Dickdarmkrebs im Stadium III abzeichnete, wurde die Studie bereits früher als geplant veröffentlicht. Das krankheitsfreie 3-Jahresüberleben lag für die Behandlung mit Capecitabin bei 82 % und für die Behandlung mit S-1 bei 77,9 %. Die häufigste unerwünschte Nebenwirkung war im Fall von Capecitabin das Hand-Fuß-Syndrom (schmerzhafte Rötungen und Schwellungen an Handflächen und Fußsohlen) bei 16 % der Patienten. Bei der Behandlung mit S-1 traten bei 8 % der Patienten Durchfallerkrankungen und bei wiederum 8 % Neutropenien (Verminderung von bestimmten weißen Blutkörperchen) auf.

Mit diesem Ergebnis bleibt Capecitabin eine der Standard-Chemotherapien für die Behandlung von Darmkrebs im Stadium III (in Japan). Obwohl die Sicherheit der Therapie mit S-1 gewährleistet ist, wird es für die Behandlung von Darmkrebs im Stadium III nicht empfohlen.

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