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Psoriasis-Arthritis: Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Verengungen der Herzkranzgefäße unabhängig von anderen Stoffwechselparametern

Original Titel:
Higher Coronary Plaque Burden in Psoriatic Arthritis Is Independent of Metabolic Syndrome and Associated With Underlying Disease Severity

Die Ergebnisse der Studie deuten einen Zusammenhang zwischen Psoriasis-Arthritis und der Bildung von Plaques in den Herzkranzgefäßen an. Dabei konnte kein Einfluss des metabolischen Syndroms festgestellt werden. Es könnte daher sein, dass Patienten mit Psoriasis-Arthritis aufgrund der erhöhten entzündlichen Prozesse im Körper ein höheres Risiko für die koronare Herzkrankheit haben, das unabhängig ist von anderen Faktoren wie Übergewicht oder Blutfettwerten.


Die Psoriasis-Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die nicht nur die Haut, sondern auch andere Prozesse und Organe im Körper beeinflussen kann. Häufig ist auch der Stoffwechsel oder das Herz-Kreislaufsystem betroffen. Studien konnten bereits ein erhöhtes Risiko für schwere Herzkomplikationen bei Psoriasis-Patienten (Egeberg und Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift Journal of  the American Academy of Dermatology veröffentlicht) und Herzinfarkte bei Rheuma-Patienten (Schieir und Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift Annals of the Rheumatic Disease veröffentlicht) zeigen. Wissenschaftler aus Irland haben jetzt Patienten mit Psoriasis-Arthritis auf die koronare Herzkrankheit untersucht.

Durch Ablagerungen (Plaques) kommt es zu Verengungen der Blutgefäße

Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) kommt es zu einer Verengung oder sogar zu einem Verschluss der Herzkranzgefäße (Koronararterien), die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Bei einem Verschluss der Gefäße kann es zu unterschiedlichen Symptomen von Kurzatmigkeit bis Herzinfarkt kommen, sie kann aber auch stumm und unbemerkt bleiben. Plaques sind entzündliche Veränderungen der Blutgefäße, in denen sich Fett/Cholesterin, Bindegewebe, Blutgerinnsel oder Kalzium ablagern, die dann die Verengungen der Gefäße verursachen. Als Risiko für eine Verengung der Herzkranzgefäße zählen erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte, ein erhöhter Blutdruck und Übergewicht. Die Kombination dieser vier Risikofaktoren wird auch metabolisches Syndrom genannt.

Patienten mit Psoriasis-Arthritis litten häufiger an Verengungen der Blutgefäße

Die Wissenschaftler untersuchten 50 Patienten mit Psoriasis-Arthritis, die keine Symptome einer koronaren Herzkrankheit zeigten. 25 Patienten litten zusätzlich unter dem metabolischen Syndrom. Außerdem verglichen sie die Patienten mit 50 gesunden Kontrollpersonen. Mithilfe von bildgebenden Verfahren konnten die Blutgefäße dargestellt und Plaques lokalisiert werden. 76 % der Patienten mit Psoriasis-Arthritis und 44 % der Kontrollpersonen litten unter Plaques und bei einem größeren Anteil der Patienten mit Psoriasis-Arthritis konnten Plaques in den Herzkranzgefäßen festgestellt werden. Die Anzahl der Plaques und das Ausmaß der Plaques und der Verengungen war bei Patienten mit oder ohne metabolischem Syndrom ähnlich. Das Auftreten der Plaques korrelierte allerdings mit der Krankheitsaktivität. Die Wissenschaftler konnten sehen, dass Alter, hohe Entzündungswerte (C-reaktive Protein), Anzahl geschwollener Gelenke, Krankheitsdauer und Blutzucker das Ausmaß des Plaquebefalls negativ beeinflussten.

Das metabolische Syndrom hat keinen Einfluss auf die Bildung der Plaques

Die Ergebnisse der Studie deuten einen Zusammenhang zwischen Psoriasis-Arthritis und der Bildung von Plaques in den Herzkranzgefäßen an. Dabei konnte kein Einfluss des metabolischen Syndroms festgestellt werden. Es könnte daher sein, dass Patienten mit Psoriasis-Arthritis aufgrund der erhöhten entzündlichen Prozesse im Körper ein höheres Risiko für die koronare Herzkrankheit haben, das unabhängig ist von anderen Faktoren wie Übergewicht oder Blutfettwerten. Die Krankheitsaktivität könnte daher auch das Risiko für die koronare Herzkrankheit oder die Entstehung von Plaques besser vorhersagen als die klassischen Risikofaktoren.

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