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Arthritis / Rheuma

Rheumatische Erkrankungen erhöhen das Risiko für Demenz

Original Titel:
Rheumatic diseases are associated with a higher risk of dementia: A nation-wide, population-based, case-control study

Die Forscher konnten daher zeigen, dass die hier erwähnten rheumatischen Erkrankungen mit einem höheren Risiko für Demenz einhergehen. Die Auswertungen zeigten, dass das Sjögren-Syndrom, systemischer Lupus erythematodes und Arthrose bei Frauen das Risiko für Demenz erhöht. Bei Männern erhöhte eine Erkrankung am Sjögren-Syndrom, an Psoriasis-Arthritis und an Arthrose das Risiko für Demenz.


Bei rheumatischen Erkrankungen kommt es zu schubweisen Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparats. Zu den autoimmunbedingten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zählen unter anderem die rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis-Arthritis und die beiden Bindegewebserkrankungen systemischer Lupus erythematodes und das Sjögren-Syndrom. Außerdem werden auch degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenveränderungen wie die Arthrose, Weichteilrheumatismus und Stoffwechselerkrankungen wie die Gicht zu den rheumatischen Erkrankungen gezählt. Da viele der Erkrankungen Auswirkungen auf Prozesse im ganzen Körper haben können, kommt es häufig zu Begleiterkrankungen. Wissenschaftler aus Taiwan untersuchten jetzt das Risiko für Demenz bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen.

Die bekannteste und häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung

Demenz umfasst Krankheitsbilder, bei denen es zu einer Einschränkung der Gedächtnisleistung und der geistigen Leistungsfähigkeit kommt. Die bekannteste und häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung. Bei der Demenz kommt es zu Eiweißablagerungen, entzündlichen Reaktionen in den Nervenzellen des Gehirns und zu Änderungen der Botenstoffe, die für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen benötigt werden. Dadurch kommt es zu einer verminderten Leistung und einem Absterben der Nervenzellen. Demenz tritt vermehrt ab dem 65. Lebensjahr auf und betrifft etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland.

Sjögren-Syndrom, Lupus, Arthrose und Psoriasis-Arthritis können das Risiko für Demenz erhöhen

In der Studie wurden 10180 Patienten mit Demenz und 61080 Kontrollpersonen zwischen 2000 und 2010 in Taiwan untersucht. Die Auswertungen zeigten, dass das Sjögren-Syndrom, systemischer Lupus erythematodes und Arthrose bei Frauen das Risiko für Demenz erhöht. Bei Männern erhöhte eine Erkrankung am Sjögren-Syndrom, an Psoriasis-Arthritis und an Arthrose das Risiko für Demenz.

Die Forscher konnten daher zeigen, dass die hier erwähnten rheumatischen Erkrankungen mit einem höheren Risiko für Demenz einhergehen. Sie sehen die entzündlichen Prozesse und die Medikamente als Ursache. Eine im November 2017 veröffentlichte Studie (Judge et al., Alzheimer’s Dement Transl Res Clin Interv.) konnte allerdings zeigen, dass das Antirheumatikum Methotrexat das Risiko für Demenzerkrankungen bei rheumatoider Arthritis um die Hälfte reduzieren kann. Der Zusammenhang zwischen Rheuma und Demenz bleibt daher zunächst unklar. Eine gesunde Ernährung, Bewegung, soziale Interaktionen und geistige Fitness können die Leistungsfähigkeit des Gehirns auch im Alter unterstützen.

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