Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

KHK / Herzinfarkt

Steht ein dauerhafter Marihuana-Konsum mit Arteriosklerose im Zusammenhang?

Original Titel:
Lifetime Marijuana Use and Subclinical Atherosclerosis: The Coronary Artery Risk Development in Young Adults (CARDIA) Study.

Forscher fanden heraus, dass Personen, stärker von Verkalkungen der Bauch- und der Koronararterien betroffen waren, wenn sie Marihuana konsumierten. Dies war jedoch nur bei den Personen der Fall, die auch Tabak rauchten, nicht aber bei Nicht-Rauchern.


Tabak-Rauchen erhöht das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken. Dies ist schon lange bekannt, doch wie verhält es sich mit dem Konsum von Marihuana? Welchen Einfluss hat der Marihuana-Konsum auf die Entwicklung von Arteriosklerose?

Forscher sammelten über Jahren hinweg Daten zum Tabak- und Marihuana-Konsum von mehr als 3000 Personen

Diese Frage stellte sich ein internationales Forscherteam. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, ob und wie ein lebenslanger Marihuana-Konsum mit dem Auftreten von Arteriosklerose im mittleren Alter zusammenhängt. Hierzu nutzen sie Daten von 3117 Frauen und Männern, die zu Beginn der Datenaufnahme (1985–86) zwischen 18 und 30 Jahre alt waren. Die Daten wurden über einen Zeitraum von 25 Jahre gesammelt. Alle 2–5 Jahre wurde die Angaben zum Tabak- und Marihuana-Konsum aktualisiert. Am Ende der 25 Jahre wurde bei allen Teilnehmern mit einem bildgebenden Verfahren (Computertomographie, CT) untersucht, ob und eventuell wie stark die Baucharterien und die Koronararterien verkalkt waren. Die Verkalkung der Arterien ist ein Anzeichen für eine Arteriosklerose, so kann diese bereits vor dem Auftreten von Symptomen aufgespürt werden.

Marihuana hatte bei Tabak-Rauchern einen Einfluss auf die Verkalkung der Bauch- und der Koronararterien – nicht aber bei Nicht-Rauchern

Von den 3117 Studienteilnehmern berichteten 2627 (84 %) davon, dass sie in der Vergangenheit Marihuana konsumiert hatten. Zusätzlich gaben fast die Hälfte der Teilnehmer (1536 Teilnehmer, 49 %) an, dass sie täglich Tabak rauchten. Die Häufigkeit des Tabak- und Marihuana-Konsum unterschied sich jedoch stark. Während 46 % der Tabak-Raucher mindestens 10 Packungsjahre (1 Packungsjahr ist das Produkt aus der Anzahl der täglich konsumierten Zigarettenpackungen und der Zahl der Raucherjahre) hatten, berichteten nur 12 % der Marihuana-Konsumenten, dass sie mindestens über 5 Jahre lang Marihuana konsumierten. 6 % haben Marihuana täglich konsumiert. Die Analyse der Daten ergab, dass es abhängig von dem Tabak-Rauchen ist, ob der Marihuana-Konsum einen Einfluss auf die Verkalkung der Bauch- oder Koronararterien hat oder nicht. Bei den Teilnehmern, die niemals Tabak geraucht hatten, führte ein mehrjähriger Marihuana-Konsum weder zu einer Verkalkung der Baucharterien noch zu einer Verkalkung der Koronararterien. Anders sah es bei den Tabak-Rauchern aus. Bei diesen konnte ein Zusammenhang zwischen den Marihuana-Konsum und einer Verkalkung der Bauch- und der Koronararterien festgestellt werden. Das Tabak-Rauchen alleine hatte ebenfalls einen Einfluss auf die Arterienverkalkung, sowohl der Bauch- als auch der Koronararterien.

Marihuana stand somit im Zusammenhang mit einem frühen, symptomlosen Stadium der Arteriosklerose, jedoch nur bei Menschen, die auch Tabak rauchten.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu KHK / Herzinfarkt: