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Das Verhältnis von Taillen- zum Hüftumfang beeinflusst das KHK-Risiko

Original Titel:
Assessment of the Correlation between Severity of Coronary Artery Disease and Waist-Hip Ratio

Eine gesunde Lebensweise beinhaltet auch ein gesundes Körpergewicht. Mehr noch als das Körpergewicht schien jedoch das Verhältnis des Taillen- zum Hüftumfang (WHR) das Risiko für die koronare Herzkrankheit zu beeinflussten, wie diese Studie zeigte. War der WHR höher, erhöhte sich auch das Risiko, an einer KHK zu erkranken.


Der Lebensstil und die Ernährung haben einen großen Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind wichtig, um das Herz-Kreislauf-System zu schützen. Andersherum stellen Übergewicht und Bewegungsmangel Risikofaktoren dar. In einer bereits veröffentlichten Studie konnte gezeigt werden, dass bestimmte Körpermaße mit einem erhöhten Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) einhergehen. Zu diesen Körpermaßen zählten der BMI (Body Mass Index) und der Taillen- und der Hüftumfang bzw. ihre Verhältnisse zueinander (Studie von Gilani und Kollegen, 2017 in der medizinischen Fachzeitschrift Iranian journal of public health veröffentlicht).

Forscher untersuchten das Verhältnis des Taillen- zum Hüftumfang (WHR) bei KHK-Patienten und gesunden Personen

Eine weitere Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen. Auch hier untersuchten Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen dem Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang (WHR, kurz für waist to hip ratio) und der KHK. Die Wissenschaftler aus Pristina (Kosovo) untersuchten 82 Patienten, bei denen KHK entweder bereits diagnostiziert wurde oder bisher nur vermutet wurde. Die Patienten wurde mit einer Koronarangiographie, bei der die Koronararterien bildlich dargestellt werden, untersucht, um eine KHK diagnostizieren oder ausschließen zu können. Je nachdem ob sie an der KHK erkrankt waren oder nicht, wurden die Patienten in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt.

Ein größeres WHR erhöhte das KHK-Risiko

Die Auswertung der Untersuchung ergab, dass die Patienten, die an der KHK erkrankt waren, einen ähnlichen durchschnittlichen BMI hatten wie die Personen, die von der Krankheit verschont geblieben sind (KHK: 28,17 kg/m2 vs. Nicht-KHK: 28,76 kg/m2). Unterschiede konnten jedoch bezüglich des Verhältnisses vom Taillenumfang zum Hüftumfang (WHR) festgestellt werden. Dieses war bei KHK-Patienten mit durchschnittlich 0,93 größer als bei nicht erkrankten Personen (durchschnittlich 0,88). Die WHR stellte somit einen Risikofaktor für eine KHK dar. Wenn andere Störfaktoren herausgerechnet wurden, war das Risiko für KHK mehr als 3-mal so hoch, wenn die Personen einen WHR von 0,8 oder mehr hatten, im Vergleich zu Personen, deren WHR unter 0,8 lag. Neben der WHR konnten weitere Risikofaktoren identifiziert werden. Dazu zählten Rauchen, das männliche Geschlecht und ein höherer unterer Blutdruck-Wert (diastolische Blutdruck: ≥ 90 mmHg).

Personen, die ein höheres Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang (WHR) aufwiesen, litten somit häufiger an der KHK als Personen, bei denen dieses Verhältnis kleiner war. Der WHR schien sich interessanterweise besser dazu zu eignen, das Risiko für KHK einzuschätzen, als der BMI, der sich in dieser Studie nicht nennenswert zwischen erkrankten und nicht erkrankten Personen unterschied.

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