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Antientzündlich und antioxidativ: N-Acetylcystein könnte Symptome der rheumatoiden Arthritis verbessern

Original Titel:
Evaluating the effect of oral N-acetylcysteine as an adjuvant treatment on clinical outcomes of patients with rheumatoid arthritis: a randomized, double blind clinical trial

Die Studie deutet an, dass N-Acetylcystein den Gesundheitsstatus bei Patienten mit rheumatoider Arthritis verbessern könnte. In der Studie wurde eine Dosierung von 600 mg zweimal täglich verwendet. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass weitere Studien mit mehr Patienten, längerer Studiendauer und unterschiedlichen Acetylcystein-Dosierungen notwendig seien.


N-Acetylcystein ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff, der bekannt ist als Hustenlöser bei Atemwegserkrankungen auf Grund seiner schleimlösenden und auswurffördernden Wirkung. Darüber hinaus hat N-Acetylcystein aber auch eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, kann die Entgiftung unterstützen und wird in einigen Studien als schmerzlindernd beschrieben.

N-Acetylcystein soll oxidativen Stress bekämpfen

Bei der rheumatoiden Arthritis kommt es zu entzündlichen Reaktionen, die durch ein überaktives Immunsystem verursacht werden. Dadurch kommt es auch vermehrt zu oxidativem Stress, der die Entzündungen weiter anfeuert. Oxidativer Stress beschreibt das übermäßige Vorkommen von freien Radikalen. Diese sind sehr reaktionsfreudig und können dem Körper schaden. Durch N-Acetylcystein wird die Bildung von Glutathion gefördert, welches den Körper bei der Entgiftung unterstützt und oxidativen Stress bekämpft. Wissenschaftler aus dem Iran haben jetzt den Effekt von N-Acetylcystein auf die rheumatoide Arthritis untersucht.

Schmerzen und Behinderung konnten durch N-Acetylcystein verbessert werden

Dazu teilten die Wissenschaftler Patienten mit rheumatoider Arthritis, die parallel mit normalen Medikamenten gegen rheumatoide Arthritis behandelt wurden, in zwei Gruppen ein: 27 Patienten erhielten 600 mg N-Acetylcystein zweimal täglich und 24 Patienten erhielten ein Placebo-Medikament. Nach 12 Wochen untersuchten die Wissenschaftler die Krankheitsaktivität, die Erythrozytensedimentationsrate, die Schmerzintensität, den Schweregrad der Behinderung und den allgemeinen Gesundheitszustand. Die Krankheitsaktivität wurde mit dem DAS28-Wert bestimmt, der die Anzahl geschwollener und schmerzhafter Gelenke bewertet. Die Erythrozytensedimentationsrate (ESR) ist ein Entzündungsparameter im Blut und gibt ebenfalls Auskunft über die Krankheitsaktivität. Nach den 12 Wochen wurden beide Patientengruppen untersucht. Bezüglich der Krankheitsaktivität, also dem DAS28 und der ESR, konnten keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gesehen werden. Allerdings konnten Schmerzen, Behinderung und der allgemeine Gesundheitszustand, die durch Fragebögen bewertet wurden, bei Patienten, die N-Acetylcystein einnahmen, verbessert werden.

Die Studie deutet daher an, dass N-Acetylcystein den Gesundheitsstatus bei Patienten mit rheumatoider Arthritis verbessern könnte. In der Studie wurde eine Dosierung von 600 mg zweimal täglich verwendet. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass weitere Studien mit mehr Patienten, längerer Studiendauer und unterschiedlichen Acetylcystein-Dosierungen notwendig seien.

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