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Darmkrebs

Künstlich gesüßte Getränke – Welchen Einfluss haben sie auf das Risiko, an Darmkrebs zu sterben oder von einem Krankheitsrückfall betroffen zu sein?

Original Titel:
Associations of artificially sweetened beverage intake with disease recurrence and mortality in stage III colon cancer: Results from CALGB 89803 (Alliance)

Lebensmittel können sich auf den Krankheitsverlauf von Darmkrebs auswirken. Forscher zeigten in der vorgestellten Studie, dass sich der Konsum von künstlich gesüßten Getränken positiv auf das Sterberisiko und das Risiko für einen Krankheitsrückfall auswirkte. Dies kann möglicherweise dadurch erklärt werden, dass diese häufig als Alternative zu zuckergesüßten Getränken getrunken werden.


Das Ernährungsverhalten kann sich auf das Darmkrebs-Risiko und den Krankheitsverlauf von Darmkrebs auswirken. Das wurde bereits für verschiedene Lebensmittel in mehreren Studien gezeigt. So konnte beispielweise gezeigt werden, dass sich das Darmkrebs-Risiko reduzierte, wenn die Patienten viel Obst, Gemüse, Vollkorn und Milchprodukte, jedoch wenig Fleisch aßen (Studie von Schwingshackl und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift International journal of cancer veröffentlicht). Eine andere Studie zeigte, dass sich Nüsse bei bereits bestehender Erkrankung positiv auf das Sterberisiko und das Risiko für einen Krankheitsrückfall auswirkten (Studie von Fadelu und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Journal of clinical oncology: official journal of the American Society of Clinical Oncology veröffentlicht). Da somit bestimmte Nahrungsmittel den Krankheitsverlauf beeinflussen, liegt der Verdacht nahe, dass gleiches auch für Getränke gilt. Ein Forscherteam aus den USA untersuchte in diesem Sinne mit Unterstützung aus Kanada, welchen Einfluss künstlich gesüßte Getränke auf das Sterberisiko und das Risiko für einen Krankheitsrückfall bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs haben.

Wissenschaftler untersuchten das Trinkverhalten von 1018 Patienten mit Darmkrebs im Stadium III

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 1018 Patienten mit Darmkrebs im Stadium III. Das bedeutet, dass der Krebs bei ihnen bereits die Lymphknoten befallen hat, jedoch noch nicht weiter entfernt liegende Körperregionen – also noch keine Metastasen gebildet hat. Die Patienten unterzogen sich alle einer Darmkrebs-Operation und im Anschluss daran einer Chemotherapie. Sie berichtet von ihrem Nahrungsverhalten während und nach der Chemotherapie. Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von künstlich gesüßten Getränken und dem Risiko, dass der Krebs zurückkehrt oder der Patient an dem Krebs stirbt, gab.

Künstlich gesüßte Getränke wirkten sich positiv auf das Sterberisiko und das Risiko für einen Krankheitsrückfall aus

Die Analyse der Patientendaten ergab, dass Patienten, die am Tag ein oder mehr künstlich gesüßte Getränke (0,35 ml) zu sich nahmen, seltener von einem Krankheitsrückfall betroffen waren und seltener an dem Darmkrebs starben als die Patienten, die weitgehend darauf verzichteten. Dieses Ergebnis kam zustande, nachdem die Patientendaten so angeglichen wurden, dass sie in möglichst vielen Merkmalen mit Ausnahme des Trinkverhaltens von künstlich gesüßten Getränken übereinstimmten. Entsprechend dazu fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich das Überleben und das krankheitsfreie Überleben verbesserte, wenn der Konsum von künstlich gesüßten Getränken gesteigert wurde. Interessant war in diesem Zusammenhang auch, dass sich das Risiko, an dem Krebs zu sterben oder von einem Rückfall betroffen zu sein, um 23 % reduzierte, wenn täglich ein zuckergesüßtes Getränk (0,35 ml) gegen ein künstlich gesüßtes Getränk ausgetauscht wurde.

Es machte somit den Anschein, dass das Trinken von künstlich gesüßten Getränken für Darmkrebs-Patienten im Stadium III das Risiko, an diesem zu sterben oder von einem Krankheitsrückfall betroffen zu sein, reduzierte. Dies könnte daran liegen, dass die Patienten dieses anstelle von zuckergesüßten Getränken zu sich nahmen, welche möglicherweise mit einem höheren Sterberisiko verbunden sind als die künstlich gesüßten Getränke. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass noch mehr Forschung nötig ist, um die Ergebnisse zu bestätigen und um eine Erklärung für diesen Zusammenhang zu finden.

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