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Endometriose

Wie wirkt sich eine Entfernung einer tief-infiltrierenden Endometriose auf Schwangerschaft und Geburt aus?

Original Titel:
Obstetric complications after laparoscopic excision of posterior deep infiltrating endometriosis: a case–control study

Die Studie zeigte, dass auch nach einer Entfernung der tief-infiltrierenden Endometriose das Risiko für einige Schwangerschaftskomplikationen erhöht ist. Bei der Geburt selbst traten allerdings kaum Komplikationen auf.


Eine tief-infiltrierende Endometriose betrifft Blase, Darm oder Becken und kann die Fruchtbarkeit verringern. Durch eine Bauchspiegelung können Endometrioseherde entfernt werden und die Chance einer Schwangerschaft möglicherweise verbessern. Die Operation bringt jedoch auch Komplikationen mit sich. Eine Studie aus der Schweiz und Italien untersuchte Komplikationen bei einer Schwangerschaft und Geburt nach Entfernung der tief-infiltrierenden Endometriose.

Die Studie untersuchte Schwangerschaften bei Frauen denen tief-infiltrierende Endometriose entfernt wurde

Die Studie umschloss 125 Frauen mit tief-infiltrierender Endometriose. Diese wurde zwischen 2004 und 2015 durch eine Bauchspiegelung komplett entfernt. In der Folge ergaben sich 73 Schwangerschaften, von denen 11 wegen Frühgeburten oder extrauterinen Schwangerschaften nicht gewertet wurden. 62 Einzelschwangerschaften wurden daher mit 186 Schwangerschaften bei Frauen ohne Endometriose verglichen. Die Kontrollen stimmten in Alter, vorherigen Geburten und Kaiserschnitten sowie in der Art der Empfängnis überein.

Komplikationen während der Schwangerschaft traten häufiger auf

Schwangerschaften bei Frauen, die wegen Endometriose behandelt worden waren, hatten ein erhöhtes Risiko für Placenta praevia, hohen Blutdruck während der Schwangerschaft und intrauterine Wachstumsretardierung. Die Placenta praevia bezeichnet eine Fehllage des Mutterkuchens, bei der der Geburtskanal verdeckt wird. Häufig muss bei der Geburt ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Auch Bluthochdruck kann zu Komplikationen bei Mutter und Kind führen. Bei der intrauterinen Wachstumsretardierung hingegen ist das Wachstum des Ungeborenen verzögert, die Kinder sind kleiner und leichter.

Chancen einer erfolgreichen Geburt waren gleich hoch

Die Chancen einer erfolgreichen vaginalen Geburt waren bei Frauen mit und ohne Endometriose gleich. Es gab kein erhöhtes Risiko für Komplikationen bei Mutter oder Kind während der Geburt, außer ein erhöhter Blutverlust nach der Geburt bei Frauen, die wegen Endometriose behandelt worden waren.

Die Studie zeigte daher, dass auch nach einer Entfernung der tief-infiltrierenden Endometriose das Risiko für einige Schwangerschaftskomplikationen erhöht ist. Bei der Geburt selbst traten allerdings kaum Komplikationen auf.

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