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Kontrolle des Blutzuckerspiegels nimmt Einfluss auf die Schwere von Komplikationen

Original Titel:
Effect of glycemic control on the Diabetes Complications Severity Index score and development of complications in people with newly diagnosed type 2 diabetes

DGP – Eine langanhaltende schlechte Kontrolle des Diabetes oder eine Verschlechterung der Blutzuckerkontrolle im Zeitverlauf standen in der vorliegenden Studie im Zusammenhang mit schweren Komplikationen des Diabetes. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, Patienten mit Diabetes über Jahre hinweg zu einem guten Krankheitsmanagement zu motivieren.


Der Diabetes Complications Severity Index (DCSI) wird anhand von Labordaten von Personen mit Diabetes bestimmt und wurde entwickelt, um die Schwere von Komplikationen des Diabetes zu messen. Ein Anstieg im DCSI-Wert geht mit einer erhöhten Sterblichkeit bei den Patienten einher. Die Bestimmung des DCSI-Wertes bei Patienten mit Diabetes kann dabei helfen, diejenigen Patienten zu bestimmen, die besondere Betreuung und Behandlung benötigen.

Wissenschaftler aus den USA wollten in ihrer Studie nun untersuchen, wie sich der DSCI bei Patienten mit Diabetes im Zeitverlauf entwickelt und welche Faktoren darauf Einfluss nehmen. Die Wissenschaftler recherchierten mithilfe von elektronischen Gesundheitsdaten nach Personen, die zwischen den Jahren 2005 und 2016 neu mit Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurden und teilten diese in Gruppen ein, je nachdem wie hoch ihr Langzeitblutzuckerwert war (< 7 %, < 8 %, ≥ 8 %).

Die Wissenschaftler identifizierten insgesamt 14 016 mit einem Langzeitblutzuckerwert von < 7 %, 21 657 Personen mit einem Langzeitblutzuckerwert von < 8 % und 9983 Personen, bei denen der Langzeitblutzuckerwert bei ≥ 8 % lag. 10 Jahre nach der Diabetesdiagnose waren 22 % der Patienten von einer diabetesbedingten Augenerkrankung betroffen. 29 % litten nach 10 Jahren unter einer chronischen Nierenerkrankung und 24 % unter einer Herzkrankheit. Bei 36 % der Patienten lag eine Erkrankung des Nervensystems vor.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Langzeitblutzuckerwert bei Krankheitsbeginn keinen Einfluss auf die Entwicklung des DCSI-Wertes über den Zeitverlauf hatte. Für Personen aller drei Langzeitblutzuckerwert-Gruppen galt aber gleichermaßen: eine Verschlechterung der Blutzuckerkontrolle oder eine andauernde schlechte Blutzuckerkontrolle war mit einem erhöhten Risiko für einen Anstieg des DCSI-Werts verbunden. In Zahlen ausgedrückt war dieses Risiko bei den Patienten in der Gruppe mit anfänglichem Langzeitblutzuckerwert von < 7 % um 10 % erhöht, bei den Personen mit Langzeitblutzuckerwert von < 8 % um 19 % und bei Personen, die anfangs einen Langzeitblutzuckerwert von ≥ 8 % aufwiesen, um 16 %.

Diese Studie zeigt damit, dass eine Verschlechterung der Kontrolle des Blutzuckers oder eine andauernde schlechte Kontrolle das Risiko für einen Anstieg des DCSI-Wertes steigern. Der DCSI-Wert misst die Schwere der Komplikationen des Diabetes. Anhaltende Motivation, um eine günstige Kontrolle des Blutzuckerspiegels zu erreichen sind damit hilfreich, um schwere Komplikationen im Krankheitsverlauf zu mildern.

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