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Die Leukämie-Therapie mit Tyrosinkinase-Hemmern erhöht nicht das Risiko, weitere Krebserkrankungen zu entwickeln

Original Titel:
Incidence and outcome of second malignancies in patients with chronic myeloid leukemia during treatment with tyrosine kinase inhibitors

DGP – Die Behandlung mit Tyrosinkinase-Hemmern führte bei Patienten mit einer chronisch myeloischen Leukämie nicht häufiger zu weiteren Krebserkrankungen als es ohne die Vorerkrankung zu erwarten wäre. Auch war das durchschnittliche Gesamtüberleben der mit den neuen Medikamenten behandelten Patienten, mit oder ohne weiterer Krebsdiagnose, nicht unterschiedlich. Patienten müssen sich demnach während der Behandlung ihrer Leukämie nicht über weitere Krebserkrankungen als Nebenwirkung der Therapie sorgen.


Nach einer erfolgreichen Behandlung von Leukämie kann es zu weiteren, sogenannten sekundären, Krebserkrankungen kommen. Aber wie häufig sind Patienten hiervon betroffen, und kommt eine solche weitere Krebserkrankung häufiger mit bestimmten Medikamenten vor? Zur Beantwortung dieser Fragen führten Forscher nun eine rückblickende Analyse über die Häufigkeit von Krebserkrankungen durch, die auf die Behandlung einer chronisch myeloischen Leukämie folgten. Dabei konzentrierten sie sich auf die neuesten Leukämiemedikamente, die sogenannten Tyrosinkinase-Hemmer.

Erhöhen manche Leukämiemedikamente das Risiko, erneut an Krebs zu erkranken?

Die Daten von 339 Patienten mit CML wurden dazu genauer betrachtet. Die Häufigkeit einer zweiten Krebserkrankung wurde über einen durchschnittlichen Zeitraum von 65 Monaten betrachtet. Nach Beginn der Behandlung mit Tyrosinkinase-Hemmern entwickelten 14 der Patienten (4,1 %, 10 Männer, 4 Frauen) eine weitere Krebserkrankung. Zum Zeitpunkt der CML-Diagnose waren die Patienten im Schnitt 69 Jahre alt, zum Zeitpunkt der zweiten Krebsdiagnose waren sie durchschnittlich fast 73 Jahre alt. Zehn dieser Patienten hatten eine Behandlung mit Imatinib erhalten, drei waren mit Dasatinib therapiert worden, und ein Patient hatte Nilotinib erhalten. Die Wahrscheinlichkeit aller CML-Patienten mit der Tyrosinkinase-Hemmer Behandlung eine weitere Krebserkrankung zu entwickeln, war nicht hoch. Eine nachfolgende Krebserkrankung senkte zudem nicht das durchschnittliche Überleben im Vergleich zu den CML-Patienten, die keine weitere Krebsdiagnose erhalten hatten. Die Häufigkeit von Folgediagnosen war bei den CML-Patienten in Behandlung mit Tyrosinkinase-Hemmern nicht von der Häufigkeit der allgemeinen Bevölkerung zu unterscheiden.

Tyrosinkinase-Hemmer erhöhen wahrscheinlich nicht das Risiko für weitere Krebskrankungen

Zusammenfassend führte die Behandlung mit Tyrosinkinase-Hemmern bei Patienten mit einer chronisch myeloischen Leukämie nicht häufiger zu weiteren Krebserkrankungen als es ohne die Vorerkrankung zu erwarten wäre. Auch war das durchschnittliche Gesamtüberleben der mit den neuen Medikamenten behandelten Patienten, mit oder ohne weitere Krebsdiagnose, nicht unterschiedlich. Patienten müssen sich demnach während der Behandlung ihrer Leukämie nicht über weitere Krebserkrankungen als Nebenwirkung der Therapie sorgen.

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