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Kein erhöhtes Diabetesrisiko durch häufige Einnahme von Antibiotika

Original Titel:
Systemic Use of Antibiotics and Risk of Diabetes in Adults: A Nested Case-control Study of Alberta's Tomorrow Project

DGP – Erwachsene Personen wiesen kein erhöhtes Diabetesrisiko auf, wenn sie häufig Antibiotika einnehmen mussten, wie diese Studie aus Kanada zeigte.


Der übermäßige Einsatz von Antibiotika ist heutzutage ein großes Problem und betrifft Länder auf der ganzen Welt. Durch den massenhaften und unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika sind mittlerweile zahlreiche bakterielle Krankheitserreger unempfindlich gegen Antibiotika geworden. Folglich können einigen Krankheiten nicht mehr so effektiv behandelt werden. Wissenschaftler interessieren sich heutzutage auch zunehmend dafür, ob die Einnahme von Antibiotika einen Einfluss auf das spätere Krankheitsrisiko hat. Ein Forscherteam aus Kanada griff genau diese Frage auf und untersuchte das Diabetesrisiko in Abhängigkeit von der Einnahme von Antibiotika bei erwachsenen Personen aus Kanada.

Kein erhöhtes Diabetesrisiko durch Antibiotika-Einnahme

In ihre Studie schlossen die kanadischen Forscher 1676 Patienten mit Diabetes ein und 13401 Kontrollpersonen, die das gleiche Geschlecht und Alter aufwiesen. 17,9 % der Patienten mit Diabetes hatten 5 oder mehr Behandlungen mit Antibiotika erhalten im Vergleich zu 13,8 % der Kontrollpersonen. Allerdings wurde dieser Unterschied, der auf einen Zusammenhang zwischen Antibiotikaeinnahme und Diabetesentwicklung hindeutet, minimiert, wenn weitere Faktoren berücksichtigt wurden, die für die Entstehung einer Diabeteserkrankung eine Rolle spielen. Wenn die Auswertung der Ergebnisse unter Berücksichtigung von Faktoren vorgenommen wurde, die eine Rolle für das Diabetesrisiko spielen könnten, zeigte sich, dass Personen die häufig Antibiotika verschrieben bekamen im Vergleich zu Personen, die keine oder nur eine Behandlung mit Antibiotika erhalten hatten, kein erhöhtes Diabetesrisiko aufwiesen.

Die Einnahme von Antibiotika stand in dieser Studie nicht im Zusammenhang mit einem erhöhten Diabetesrisiko. Diese Resultate stimmen mit den Ergebnissen einer Studie zur Antibiotikaeinnahme in der frühen Kindheit und dem späteren Typ-1-Diabetesrisiko überein: die im Jahr 2017 von Kemppainen und Kollegen in der medizinischen Fachzeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlichte Studie zeigte, dass bei Kindern der Gebrauch und die Häufigkeit der Anwendung von Antibiotika nicht im Zusammenhang mit dem späteren Risiko für Typ-1-Diabetes stand. Dennoch sollten Antibiotika aufgrund der oben beschriebenen Problematik nur dann eingesetzt werden, wenn dies medizinisch eindeutig notwendig ist.

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