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Lungenkrebs

Ist die sequentielle Radiochemotherapie besser als die simultane Radiochemotherapie?

Original Titel:
Concurrent Versus Sequential Chemoradiation Therapy in Completely Resected Pathologic N2 Non-Small Cell Lung Cancer: Propensity-Matched Analysis of the National Cancer Data Base

DGP – Was ist besser: Chemotherapie und Strahlentherapie gleichzeitig oder lieber nacheinander? Dieser Frage sind amerikanische Wissenschaftler nachgegangen. Ihr Ergebnis: vermutlich lieber nacheinander.


Die Radiochemotherapie ist eine Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie. Sie kann simultan oder sequentiell ablaufen. Bei der sequentiellen Radiochemotherapie werden Chemotherapie und Strahlentherapie nacheinander verabreicht, bei einer simultanen Radiochemotherapie werden beide Verfahren zeitgleich angewendet. Zusätzlich unterscheidet man die Radiochemotherapie vor einer möglichen Operation (neoadjuvant) oder nach der Operation (adjuvant). Wissenschaftler aus den USA verglichen jetzt die sequentielle und die simultane Radiochemotherapie nach einer Operation.

Nach einer Operation soll die Radiochemotherapie alle möglicherweise verbliebenen Krebszellen abtöten

Die Patienten in der Studie litten unter nicht-kleinzelligem Lungenkrebs mit regionalem Befall der Lymphknoten. Der Tumor wurde durch eine Operation entfernt. Bei einer Operation soll der komplette Tumor sowie die regionalen Lymphknoten entfernt werden. Dabei wird auch ein Randsaum aus gesundem Lungengewebe entfernt um sicher zu gehen, dass alle Krebszellen erfasst werden. Der Randsaum wird auf verbleibende Krebszellen untersucht. Bei einem Krebszell-negativem Randsaum geht man davon aus, dass der komplette Tumor entfernt werden konnte. Anschließend sollen durch die Radiochemotherapie mögliche verbleibende Krebszellen im Körper vernichtet werden. Eine simultane Radiochemotherapie gilt dabei als effektiver, aber schlechter verträglich.

Patienten, die sequentielle Radiochemotherapie erhielten lebten deutlich länger

Die Wissenschaftler untersuchten 1924 Patienten. 58 % der Patienten erhielten die sequentielle adjuvante Radiochemotherapie und die restlichen erhielten die simultane adjuvante Radiochemotherapie nach der Operation. Das durchschnittliche Gesamtüberleben war dabei bei Patienten, die sequentielle Radiochemotherapie erhielten, mit 53 Monaten höher als bei Patienten mit simultaner Radiochemotherapie (37 Monate). Dabei gab es Anzeichen dafür, dass die Patienten mit sequentieller Radiochemotherapie stärker profitierten, wenn erst die Chemotherapie und dann die Bestrahlung durchgeführt wurde. Das Gesamtüberleben betrug in diesem Fall 55 Monate, für die umgekehrte Reihenfolge der Therapien lag dieses nur bei 44 Monaten.

Auch die Reihenfolge scheint Auswirkung auf Behandlungserfolg zu haben

Die Studie zeigt, dass die sequentielle Radiochemotherapie nach einer Operation wirksamer sein könnte als eine simultane Radiochemotherapie. Die Zeit des Gesamtüberlebens war um etwa 16 Monate länger als bei einer simultanen Radiochemotherapie. Möglicherweise könnte es außerdem von Vorteil sein zunächst die Chemotherapie und dann die Bestrahlung durchzuführen.

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