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Brustkrebs

Hormonersatztherapie in den Wechseljahren: familiäre Vorgeschichte an Brustkrebs beachten!

Original Titel:
Family history influences the tumor characteristics and prognosis of breast cancers developing during postmenopausal hormone therapy

DGP – Eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren könnte einen unterschiedlichen Einfluss auf die Prognose bei einer Brustkrebserkrankung haben, je nachdem ob die betroffenen Patientinnen eine familiäre Vorbelastung an Brustkrebs aufweisen oder nicht.


Eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren, insbesondere über längere Zeit lang eingenommen, steht im Verdacht, das Brustkrebsrisiko von Frauen zu erhöhen. Durch die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren sollen beispielsweise belastende Hitzewallungen und Schlafstörungen eingedämmt werden. Brustkrebs, der bei Frauen während einer Hormonersatztherapie auftritt, scheint gut behandelbar zu sein. Auch die familiäre Vorgeschichte an Brustkrebs steigert das Brustkrebsrisiko und das genetische Risiko nimmt Einfluss auf die Prognose einer Brustkrebserkrankung – dennoch ist bislang nicht gut untersucht, welche Zusammenhänge zwischen Hormonersatztherapie, familiärer Vorgeschichte an Brustkrebs und der Prognose bei einer Brustkrebserkrankung bestehen.

Zusammenhänge zwischen Hormonersatztherapie, Vorbelastung und Prognose bei Brustkrebs untersucht

Diese Lücke versuchten nun Wissenschaftler aus Finnland und Schweden mit ihrer Studie zu füllen. In ihre Analyse schlossen die Wissenschaftler 584 Brustkrebspatientinnen ein, die eine familiäre Vorgeschichte an Brustkrebs aufwiesen. 267 dieser Frauen hatten eine Hormonersatztherapie erhalten. Weitere 952 Patientinnen wurden eingeschlossen, von denen kein Familienmitglied zuvor an Brustkrebs erkrankt war. 460 dieser 952 Patientinnen hatten eine Hormonersatztherapie erhalten. Es wurden 3 verschiedene Kriterien zum Überleben der Frauen untersucht: Todesfälle aufgrund von Brustkrebs, das Überleben der Frauen ohne Rückkehr der Krankheit mit Metastasen in anderen Körperregionen und das Überleben der Frauen ohne Rückkehr mit erneutem Befall der gleichen Brust.

Hormonersatztherapie besserte Prognose nur bei Frauen ohne familiäre Vorbelastung

Es konnte folgendes gesehen werden: Unter den Brustkrebspatientinnen ohne familiäre Belastung stand eine Hormonersatztherapie mit weniger Todesfällen aufgrund der Brustkrebserkrankung und einem besseren Überleben der Frauen ohne Rückkehr der Krankheit in anderen Körperregionen im Zusammenhang. Auf das Überleben ohne Rückkehr der Krankheit in der gleichen Brust schien die Hormonersatztherapie bei diesen Frauen keinen Einfluss zu haben. Anders verhielt es sich, wenn die Frauen eine familiäre Vorbelastung mit Brustkrebs aufwiesen: in diesem Fall ging durch eine vorangehende Hormonersatztherapie kein schützender Effekt aus.

Die Wissenschaftler resümierten aufgrund dieser Ergebnisse, dass es vor Beginn einer Hormonersatztherapie Sinn machen könnte, die familiäre Vorgeschichte an Brustkrebs zu beachten. Weitere Studien werden gefordert, um die hier gesehenen Ergebnisse zu bestätigen.

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