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Leukämie

Chronisch myeloische Leukämie CML: Belastung durch Nebenwirkungen der Imatinib-Behandlung kann durch Therapiewechsel zu Dasatinib verbessert werden

Original Titel:
Outcomes of switching to dasatinib after imatinib-related low-grade adverse events in patients with chronic myeloid leukemia in chronic phase: the DASPERSE study.

DGP – Zusammenfassend waren nach dem Therapiewechsel von Imatinib zu Dasatinib sowohl Wirksamkeit als auch Lebensqualität und Belastung durch Symptome bei vielen Patienten verbessert, trotz der durch Dasatinib verursachten Nebenwirkungen. Wenn Patienten mit einer Imatinib-Therapie also unter chronischen, niedriggradigen Nebenwirkungen leiden, könnte sich ein Wechsel zu Dasatinib lohnen.


Patienten mit einer chronisch myeloischen Leukämie (CML) können bei Behandlung mit dem Medikament Imatinib häufig unter Nebenwirkungen leiden, die zwar nicht lebensbedrohlich, aber doch sehr störend und belastend sein können. Dazu gehören beispielsweise Muskelkrämpfe und Muskelschmerzen. Häufig sind auch Wassereinlagerungen im Gesicht, sogenannte Gesichtsödeme. Auch verschiedene Probleme mit Verdauungstrakt, Haut oder Augen können Patienten belasten.

Nebenwirkungen der Leukämie-Therapie können die Lebensqualität beeinträchtigen

Solche Nebenwirkungen können die Lebensqualität der Patienten deutlich beeinträchtigen und damit auch die Therapietreue gefährden. Die mögliche Folge ist eine geringere Wirksamkeit der Behandlung. Neuere Medikamente derselben Klasse, also Tyrosinkinase-Hemmer der zweiten Generation, könnten zum Teil besser verträglich sein. Dasatinib ist eines dieser neueren Mittel. Verschiedene Kliniken arbeiten in einer internationalen Kollaboration zusammen, um zu ermitteln, wie gut Patienten Dasatinib, im Wechsel von einer Behandlung mit dem älteren Imatinib, vertrugen. Diese offen durchgeführte (die Patienten wussten also, welches Mittel sie erhielten) Multizentrenstudie der Phase IV sollte gezielt untersuchen, ob sich chronische, niedriggradige (also nicht klinisch schwerwiegende) unerwünschte Ereignisse bei den mit Imatinib behandelten Patienten verbesserten, nachdem sie zu der Behandlung mit Dasatinib wechselten. Gleichzeitig sollte die Wirksamkeit der Behandlung selbstverständlich erhalten bleiben.

Können unerwünschte Effekte mit neueren Medikamente derselben Klasse verringert werden?

39 Patienten nahmen an der Untersuchung teil. Zu Beginn, noch mit Imatinib-Therapie, wurden 121 verschiedene chronische, niedriggradige unerwünschte Effekte von Imatinib identifiziert. Von diesen verbesserten sich oder verschwanden gar 77 %, also etwa dreiviertel, innerhalb von 3 Monaten nach dem Behandlungswechsel zu Dasatinib. Gleichzeitig zeigte sich allgemein ein stabiles Sicherheitsprofil der Behandlung mit Dasatinib. Nach dem Wechsel waren die häufigsten Nebenwirkungen Kopfschmerzen (33 %), übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb (ein sogenannter Pleuraeerguss, der 26 % der Patienten betraf), starke Erschöpfung (Fatigue, 23 %) und Hautausschläge (23 %).

Die Patienten hatten nach dem Wechsel entweder dieselbe (56 %) oder eine verbesserte (44 %) molekulare Antwort auf Dasatinib – das Medikament wirkte also messbar gleich gut wie Imatinib oder besser. Mithilfe eines Belastungsfragebogens (MD Anderson Symptom-Inventar für chronisch myeloische Leukämie) wurde ermittelt, dass sich Patienten nach dem Wechsel weniger durch Symptome belastet empfanden als zuvor.

Chronische Belastung durch Nebenwirkungen von Imatinib kann durch Therapiewechsel verbessert werden

Zusammenfassend waren nach dem Therapiewechsel von Imatinib zu Dasatinib sowohl Wirksamkeit als auch Lebensqualität und Belastung durch Symptome bei vielen Patienten verbessert, trotz der durch Dasatinib verursachten Nebenwirkungen. Wenn Patienten mit einer Imatinib-Therapie also unter chronischen, niedriggradigen Nebenwirkungen leiden, könnte sich ein Wechsel zu Dasatinib lohnen.

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