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Altersgerecht Behandeln

Unser Thema der Woche geht auf die aktualisierte FORTA-Liste ein, thematisiert aber auch andere Punkte rund um das Stichwort ‚altersgerecht‘. Die FORTA-Liste (kurz für fit-for-the-aged, also etwa ‚passend für Ältere‘) gibt sowohl positive als auch negative Empfehlungen für altersgerechte Medizin, mit vier Kategorien: A: unverzichtbar, B: vorteilhaft, C: fragwürdig, D: vermeiden. Ähnlich wertvoll ist die Priscus-Liste, die altersunangemessene oder potenziell inadäquate Medikation benennt.

Altersgerecht bedeutet, dass Medikamente zur Behandlung gewählt werden, mit denen keine unnötigen Risiken eingegangen werden. Britische Forscher ermittelten aus Diagnosen, Überweisungen und Verschreibungsinformationen von über mehr als 11 Millionen Patienten in Großbritannien, welche Medikamente häufiger mit späteren Demenzerkrankungen einhergingen. Dabei zeigten sich bei als problematisch bekannten Medikamenten auch messbar mehr Demenzfälle. Solche Untersuchungen bieten auch eine Grundlage für Empfehlungen der FORTA- oder Priscus-Liste: manche Mittel werden offenbar mit zunehmendem Alter besser vermieden.

Altersgerecht muss es natürlich auch bei jüngeren Patienten zugehen, die ja auch unter Depressionen leiden können. Ein eher selten behandeltes Thema sind beispielsweise Begleiterscheinungen von Depressionen wie Verstopfung. Kann man jungen Patienten erwachsene Methoden angedeihen lassen? Eine aktuelle Studie bestätigte dies. Bei der konkret antidepressiven Therapie von Kindern und Jugendlichen sieht es dagegen anders aus. Nach den aktuellen Leitlinien, die derzeit überarbeitet werden, sollten bei jungen Betroffenen viele Erwachsenen-Medikamente nicht eingesetzt werden. Zielführend könnte häufig, zumindest in nicht sehr schweren Fällen, vielmehr der psychotherapeutische Ansatz sein.

Hier die Beiträge der letzten Woche:

 

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