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Übergewicht ist keine Gesundheitsgefahr, solange der Stoffwechsel gesund ist

Original Titel:
Metabolically healthy obesity, vitamin D, and all-cause and cardiometabolic mortality risk in NHANES III

DGP – Personen mit starkem Übergewicht, die keine Anzeichen für Diabetes aufweisen und nicht an Bluthochdruck oder schlechten Blutfetten leiden, haben kein erhöhtes Sterberisiko. Dies zeigt die im Folgenden beschriebene Analyse von mehr als 10 000 Personen aus Kanada. Für die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnte die Vitamin-D-Versorgung einer Person eine Rolle spielen und zwar unabhängig vom Körpergewicht.


Starkes Übergewicht (Fachbegriff Adipositas) ist häufig mit weiteren Krankheiten wie beispielsweise Bluthochdruck oder Diabetes vergesellschaftet. Dies ist aber nicht immer der Fall – manche Personen sind adipös und kerngesund. Weisen adipöse Personen kein Anzeichen eines Metabolischen Syndroms auf, bezeichnet man sie als stoffwechselgesund. Neben Übergewicht zählen Bluthochdruck, Insulinresistenz (Vorstufe von Typ-2-Diabetes) und eine Fettstoffwechselstörung zu den Komponenten des Metabolischen Syndroms.

Wissenschaftler aus Kanada wollten mit ihrer Studie herausfinden, wie es um das Überleben bei stoffwechselgesunden, adipösen Personen bestellt ist. Außerdem wollten sie herausfinden, ob die Vitamin-D-Versorgung von adipösen Person Einfluss auf ihr Überleben nimmt.

Stoffwechselgesunde, adipöse Personen hatten kein erhöhtes Sterberisiko

In ihre Studie schlossen die Wissenschaftler 11 333 Teilnehmer ein. Innerhalb eines Zeitraums von 19,1 Jahren verstarben 2980 der 11 333 Personen. 937 Personen starben aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen. Bei stoffwechselgesunden Personen führte starkes Übergewicht nicht zu einer erhöhten Sterblichkeit. Dies galt auch für die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung könnte weitreichende Folgen haben

Stoffwechselgesunde und nicht stoffwechselgesunde Personen mit Adipositas wiesen eine ähnliche Vitamin-D-Versorgung auf. Was sich allerdings zeigte, war, dass adipöse und auch normalgewichtige Personen mit einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung von < 50 nmol/l (angegeben als 25-Hydroxy-Vitamin-D3 (25(OH)D)), ein erhöhtes Risiko hatten, aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu versterben.

Die Ergebnisse zeigen, dass Adipositas bei einem gesunden Stoffwechsel kein Risikofaktor ist, der sich auf das Überleben einer Person auswirkt. Die Wissenschaftler bezeichnen Adipositas als einen harmlosen Zustand, wenn keine weiteren Anzeichen des Metabolischen Syndroms vorliegen. Eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung könnte das Risiko für die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Um diese Ergebnisse zu erhärten, fordern die Wissenschaftler weitere Studien.

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