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Gewonnene Tage mit Antikörper-Prophylaxe Galcanezumab

Original Titel:
Two randomized migraine studies of galcanezumab: Effects on patient functioning and disability.

DGP – Kanadische und US-amerikanische Neurologen fragten, ob die oft drastische Alltagsbelastung durch Migräne mit einer Antikörperprophylaxe wie Galcanezumab reduziert werden kann. Die Analyse zeigte, dass Patienten mit episodischer Migräne messbar durch die Behandlung mit Galcanezumab aktive, funktionale Tage hinzugewinnen und ihre Lebensqualität verbessern konnten.


Wirken tun sie, die neuen Antikörper gegen das Migräneeiweiß CGRP. Dafür sprechen verschiedene klinische Studien mit Patienten episodischer und chronischer Migräne. Und da sie wirksam Migräneanfällen und besonders den Migränekopfschmerzen vorbeugen können, wurden inzwischen auch mehrere der Antikörper zur Behandlung in der EU zugelassen. Kanadische und US-amerikanische Neurologen fragten nun, ob eine Behandlung mit einem dieser neu zugelassenen Medikamente, Galcanezumab, auch messbar die Alltagsfunktionalität von Patienten verbessern und die allgemeine Beeinträchtigung durch die Migräne reduzieren kann. Dazu verglichen sie Patienten, die mit Galcanezumab oder mit einem Placebo behandelt wurden.

Migränesymptome wie Kopfschmerz: Belastung im Alltag und verlorene Tage

Die Experten analysierten die Ergebnisse zweier klinischer Studien, an denen Patienten mit episodischer Migräne, mit zwischen 4 und 14 monatlichen Migränekopfschmerztagen teilnahmen. Die Behandlung erfolgte zufällig entweder mit Galcanezumab in den möglichen Dosierungen 120 mg (436 Patienten) und 240 mg (428 Patienten), oder mit der Scheinbehandlung (875 Patienten). Die Patienten wurden über 6 Monate behandelt und ihre Behandlungsergebnisse dokumentiert. Dabei wurde die Migränebelastung mit dem MIDAS-Fragebogen (wegen Migräne verlorene oder unproduktive Arbeitstage und verpasste soziale Termine) und die Lebensqualität mit Bezug auf die Migräne mithilfe des MSQ-Fragebogens (migraine-specific quality of life questionnaire) bestimmt. Dabei wurden die Auswirkungen der Migräne sowohl auf körperliche als auch auf emotionale Bereiche analysiert. Die MIDAS-Befragungen wurden zu Beginn der Studie, also vor Behandlungsbeginn, nach drei und nach sechs Monaten durchgeführt, die Lebensqualität (MSQ) wurde monatlich ermittelt.

Analyse der Lebensqualität und Alltagsbeeinträchtigung mit und ohne Galcanezumab

Insgesamt nahmen 1 739 Patienten an den Studien teil. Mit Galcanezumab wurden 864 Patienten behandelt (120 mg: 436 Patienten; 240 mg: 428 Patienten), die Scheinbehandlung erhielten 875 Patienten. Die Effekte der medikamentösen Behandlung auf die Lebensqualität war klar messbar und statistisch signifikant. In den Monaten 4–6 nach Behandlungsbeginn war Galcanezumab in beiden Dosierungen der Scheinbehandlung überlegen. Die Unterschiede zur Scheinbehandlung betrafen alle Testbereiche, zeigten sich schon im ersten Behandlungsmonat und blieben in den meisten Bereichen bis zum 6. Monat bestehen. Ebenso zeigten sich Verbesserungen der Funktionalität der Betroffenen im alltäglichen Leben (MIDAS): durch die Summe der verlorenen produktiven und sozialen Tage konnte ermittelt werden, dass die Patienten mit der Behandlung nach 6 Monaten in einem Fenster von drei Monaten zwischen 5 und 9 Tage hinzugewannen, an denen sie funktional, sozial oder bei der Arbeit aktiv sein konnten.

Antikörper-Prophylaxe konnte Tage für Arbeit und Soziales gewinnen und die Lebensqualität steigern

Demnach konnten Patienten mit episodischer Migräne messbar durch die Behandlung mit Galcanezumab aktive, funktionale Tage hinzugewinnen und ihre Lebensqualität verbessern. Die oft drastische Alltagsbelastung durch die Migräne kann somit durch Antikörpertherapie wie mit Galcanezumab substanziell reduziert werden.

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