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Analyse tausender Menschen findet keinen Zusammenhang zwischen Demenzerkrankung und Migränestatus

Original Titel:
Migraine Headache and Risk of Dementia in the Atherosclerosis Risk in Communities Neurocognitive Study

Kurz & fundiert

  • Schädigt die Migräne das Gehirn? Untersuchung des Demenzrisikos
  • Kohortenstudie mit knapp 13 000 Teilnehmern über viele Jahre
  • Kein Zusammenhang zwischen Demenzerkrankung und Migränestatus

 

DGP – Migräne ist ein Risikofaktor für Hyperintensitäten in der weißen Substanz und, vor allem bei Migräne mit Aura, auch für ischemische Schlaganfälle. Beide sind assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Demenz. In einer Studie zum Atherosklerose-Risiko in der Bevölkerung in den Südstaaten der USA wurde die Migränehistorie von mehreren tausend Teilnehmern individuell mit einem Fragebogen ermittelt und ein möglicher Zusammenhang von Migräne mit Demenzerkrankungen analysiert. Dabei fanden die Forscher keinen Zusammenhang zwischen Migräne und Demenz.


Haben Patienten mit Migräne ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen? Migräne ist ein Risikofaktor für Hyperintensitäten in der weißen Substanz und, vor allem bei Migräne mit Aura, auch für ischemische Schlaganfälle. Beide sind assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Demenz. Ob allerdings Migräne auch unabhängig von diesen beiden Themen mit Demenzen assoziiert ist, ist bislang unklar. Forscher analysierten die Daten aus einer laufenden Kohortenstudie hierzu nun genauer.

Schädigt die Migräne das Gehirn? Untersuchung des Demenzrisikos

In einer Studie zum Atherosklerose-Risiko in der Bevölkerung in den Südstaaten der USA wurde die Migränehistorie individuell mit einem Fragebogen ermittelt. Mögliche Demenzfälle wurden mit kognitiven Tests, neuropsychologischen Untersuchungen und Überprüfung der Verdachtsfällen durch Kliniker ermittelt. Ebenso wurden konkrete Demenzdiagnosen identifiziert. Aus diesen Daten bestimmten die Forscher das Risiko für die Entwicklung einer Demenzerkrankung abhängig vom Migränestatus.

Kohortenstudie mit knapp 13 000 Teilnehmern über viele Jahre

Die Analyse beinhaltete 12 495 US-Amerikaner zwischen 51 und 70 Jahren. Im Median wurden diese Studienteilnehmer über 21 Jahre nachbeobachtet. Die Prävalenz von Demenzerkrankungen lag bei 18,5 % (1821/9 955) bei den Teilnehmern, die nie an Migräne gelitten hatten. Bei Teilnehmern mit ernsten Kopfschmerzen, aber ohne Migräne, betrug die Prävalenz 15,8 % (196/1 243). Bei Teilnehmer mit Migräne waren 16,7 % (233/1 397) von einer Demenzerkrankung betroffen. Es zeigte sich keine Assoziation zwischen Migräne und einer Demenzerkrankung: Die Risikorate (Hazard ratio) betrug 1,04 (95 % Konfidenzintervall 0,91, 1,20). Es gab außerdem keine statistisch signifikante Interaktion zwischen Geschlecht der Teilnehmer und dem Migränestatus in Bezug auf das Demenzrisiko.

Kein Zusammenhang zwischen Demenzerkrankung und Migränestatus

Obwohl also Auffälligkeiten im Gehirn von manchen Migränepatienten in früheren Studien nachgewiesen werden konnten, bestand in dieser großen Bevölkerungsstudie kein Zusammenhang zwischen Migräne und einer Demenzerkrankung. Grundsätzlich können Betroffene natürlich auch andere Risikofaktoren mitbringen – bei Migräne mit Aura kann beispielsweise das Risiko für Schlaganfälle erhöht sein. Vorbeugend gesund leben ist also auch weiterhin sinnvoll.

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