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Immunvermittelte, entzündliche Erkrankung: Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf

Original Titel:
Epidemiology and outcomes of novel coronavirus 2019 in patients with immune-mediated inflammatory diseases

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler analysierten die Daten von etwa 1400 Patienten mit einer immunvermittelten, entzündlichen Erkrankung
  • Alter und Begleiterkrankungen waren bei den Patienten Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf
  • Während systemische Glukokortikoide das Risiko ebenfalls zu erhöhen schienen, war dies bei Biologika und zielgerichteten synthetischen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika nicht der Fall

 

DGP – Patienten mit einer immunvermittelten, entzündlichen Erkrankung hatten ein höheres Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf, wenn sie älter waren und unter Begleiterkrankungen litten. Systemische Glukokortikoide schienen das Risiko ebenfalls zu erhöhen, nicht aber Biologika und zielgerichtete synthetische krankheitsmodifizierende Antirheumatika.


Personen mit bestimmten Vorerkrankungen haben bezüglich COVID-19 ein erhöhtes Risiko. Doch wie sieht das bei Patienten mit einer immunvermittelten, entzündlichen Erkrankung wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis oder chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) aus? Wissenschaftler aus den USA und Australien gingen dieser Frage nach, indem sie publizierte Daten von etwa 1400 Patienten untersuchten. Die Patienten kamen aus den Bereichen Rheumatologie, Gastroenterologie und Dermatologie.

Ähnliche Risikofaktoren wie bei der Allgemeinbevölkerung

Bei der Analyse der Daten stellten die Wissenschaftler fest, dass die Patienten, die älter waren und unter Begleiterkrankungen litten, eine schlechtere Prognose in Bezug auf COVID-19 hatten. Dies deckt sich mit den Berichten aus der Allgemeinbevölkerung. Die Wissenschaftler identifizierten systemische Glukokortikoide, ein hohes Alter und Begleiterkrankungen als unabhängige Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf (Daten aus dem SECURE-IBD Register (525 Patienten) und dem COVID-19 Global Rheumatology Alliance Register (600 Patienten). Biologika und zielgerichtete synthetische krankheitsmodifizierende Antirheumatika standen hingegen in keinem Zusammenhang mit einem schweren COVID-19-Verlauf.

Aktuelle Daten deuten somit darauf hin, dass das Alter und Begleiterkrankungen wie bei der Allgemeinbevölkerung auch speziell bei Patienten mit einer immunvermittelten, entzündlichen Erkrankung das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöhten. Auch Medikamente wie Glukokortikoide schienen das Risiko zu erhöhen. Die Wissenschaftler wiesen jedoch darauf hin, dass diese Ergebnisse mit bevölkerungsbasierten Studien validiert werden sollten, sobald mehr Daten zur Verfügung stehen.

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