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Corona

COVID-19 bei Patienten mit COPD

Original Titel:
Clinical characteristics of COVID-19 infection in chronic obstructive pulmonary disease: a multicenter, retrospective, observational study

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler verglichen 50 COVID-19-Patienten mit COPD mit 998 COVID-19-Patienten ohne COPD
  • Patienten mit COPD hatten ein größeres Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf

 

DGP – Wissenschaftler verglichen COVID-19-Patienten mit und ohne COPD. Sie stellten fest, dass COPD-Patienten häufiger einen schweren Krankheitsverlauf hatten und häufiger bestimmte Symptome und Auffälligkeiten zeigten.


Manche Vorerkrankungen erhöhen das Risiko, welches von dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 ausgeht. Es gibt bereits mehrere Hinweise darauf, dass COPD-Patienten ein erhöhtes Risiko für eine schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 haben. Wissenschaftler aus China gingen dem näher auf dem Grund, indem sie COVID-19-Patienten mit und ohne COPD miteinander verglichen.

Wissenschaftler verglichen COVID-19-Patienten mit und ohne COPD

In ihrer multizentrischen, retrospektiven Beobachtungsstudie analysierten die Wissenschaftler die Daten von 1048 COVID-19-Patienten, die mindestens 40 Jahre alt waren. 50 Patienten litten zusätzlich unter COPD. Der primäre Endpunkt setzte sich aus der Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung, der Aufnahme auf die Intensivstation und dem Tod zusammen.

COPD-Patienten zeigten häufiger bestimmte Symptome und Auffälligkeiten

Beim Vergleich zwischen COVID-19-Patienten mit und ohne COPD stellten die Wissenschaftler fest, dass die Patienten mit COPD häufiger unter Fatigue (56,0 % vs. 40,2 %), Atemnot (66,0 % vs. 26,3 %), Durchfall (16,0 % vs. 3,6 %) und Bewusstlosigkeit (8,0 % vs. 1,7 %) litten als die Patienten ohne COPD. Außerdem zeigten die COVID-19-Patienten mit COPD häufiger bestimmte Auffälligkeiten bezüglich der Laborwerte und im Brust-CT. Dazu gehörten erhöhte aktivierte partielle Thromboplastinzeit (23,5 % vs. 5,2 %), erhöhte D-Dimer-Werte (65,9 % vs. 29,3 %), Milchglastrübungen (77,6 % vs. 60,3 %), lokale fleckige Schatten (61,2 % vs. 41,4 %) und interstitielle Anomalien (51,0 % vs. 19,8 %).

Schwererer Krankheitsverlauf bei Patienten mit COPD

Was den Krankheitsverlauf anging, so waren COVID-19-Patienten häufiger von einer bakteriellen oder fungalen Koinfektion (20,0 % vs. 5,9 %), von einem akuten Lungenversagen (ARDS; 20,0 % vs. 7,3 %), von einem septischen Schock (14,0 % vs. 2,3 %) und von einem akuten Nierenversagen (12,0 % vs. 1,3 %) betroffen, wenn sie zusätzlich an COPD erkrankt waren. Außerdem hatten COVID-19-Patienten, die zusätzlich an COPD litten, ein größeres Risiko den zusammengesetzten Endpunkt zu erreichen, als Patienten ohne COPD (HR: 2,17; 95 % KI: 1,40-3,38; p=0,001). Auch das Sterberisiko war bei den Patienten mit zusätzlicher COPD erhöht (HR: 2,28; 95 % KI: 1,15-4,51; p=0,019).

COVID-19-Patienten hatten somit ein größeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, wenn sie zusätzlich unter COPD litten. COPD-Patienten scheinen somit zur Risikogruppe zu gehören. Die Abstandsregel und Hygienevorschriften einzuhalten, kann die Betroffenen schützen.

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