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CED und Corona: Das denken Patienten

Original Titel:
Understanding attitudes, concerns and health behaviours of patients with inflammatory bowel disease during the COVID-19 pandemic

Kurz & fundiert

  • 97 CED-Patienten nahmen an einer Online-Umfrage zur Coronavirus-Pandemie teil
  • Fast alle sorgten sich um ihre Gesundheit
  • 62 % waren besorgt, dass sich ihre Medikamente negativ auf das COVID-19-Risiko auswirken könnte
  • 46 % bevorzugten Telemedizin für die Kontrolluntersuchung

 

DGP – Laut einer Online-Umfrage, an der 97 CED-Patienten teilnahmen, waren fast alle Patienten aufgrund von COVID-19 besorgt um ihre Gesundheit. Viele glaubten, dass ihre CED-Therapie das COVID-19-Risiko erhöht. Einige Patienten brachen aufgrund dessen die Behandlung ab.


Das neue Coronavirus SARS-CoV-2, welches die Erkrankung COVID-19 auslöst, scheint besonders für ältere Menschen und für Menschen mit Vorerkrankungen gefährlich zu sein. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich Patienten mit einer chronischen Erkrankung, die mit Immunsuppressiva behandelt werden – wie Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) – sorgen. Wissenschaftler aus Australien wollten das genauer wissen und führten eine Online-Umfrage durch.

97 CED-Patienten nahmen an einer Online-Umfrage teil

Die Wissenschaftler baten Patienten mit CED, an einer Online-Umfrage teilzunehmen. Sie wollten herausfinden, wie sich COVID-19 auf die Patienten auswirkte, ob und wie stark sich die Patienten bezüglich COVID-19 Sorgen machten, ob sie Bedenken bezüglich ihrer medikamentösen Therapie hatten und die womöglich abbrachen und welche Form der Versorgung sie bevorzugten. 97 Patienten (im Median 49 Jahre alt) folgten der Einladung und nahmen an der Online-Befragung teil.

Die allermeisten CED-Patienten sorgten sich wegen COVID-19

Fast alle Patienten (95 Patienten; 98 %) berichteten, dass sie besorgt waren, dass sich COVID-19 negativ auf ihre Gesundheit auswirkt. 43 % waren der Meinung, dass sie ein größeres Risiko hatten, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, als der Durchschnitt. 62 % der Befragten, machten sich Sorgen, dass ihre Medikamente das Risiko für COVID-19 erhöhen könnten, so dass schließlich 11 % der Patienten die Behandlung abbrachen. Generell standen für die Befragten alle Medikamente in Verdacht, das COVID-19-Risiko (sowohl das Infektionsrisiko als auch das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf) zu erhöhen. Was die Versorgung anging, bevorzugten 46 % der Befragten Telemedizin, während 16 % ein persönlicher Termin in der Klinik lieber war. Die bevorzugten Kontrolluntersuchungen waren Blutuntersuchungen gefolgt von Stuhluntersuchungen, Ultraschall, Magnetresonanz-Enterographie und Koloskopie. 82 % der Befragten würden gerne Updates zum Thema COVID-19 und CED per E-Mail bekommen.

CED-Patienten sorgten sich somit vor COVID-19 – und zwar sowohl wegen ihrer Vorerkrankung als auch wegen derer medikamentösen Behandlung. Kritisch war, dass einige Patienten ihre Behandlung abbrachen. Da ein Krankheitsschub das COVID-19-Risiko erhöhen kann, sollte ein solches Vorhaben unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

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