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Demenz / Alzheimer

Niedriger Kalziumspiegel begünstigt Alzheimer bei japanischen Älteren mit leichten Denkleistungseinbußen

Original Titel:
Lower Serum Calcium as a Potentially Associated Factor for Conversion of Mild Cognitive Impairment to Early Alzheimer's Disease in the Japanese Alzheimer's Disease Neuroimaging Initiative.

DGP – Beobachtungsdaten von Patienten mit leichter Beeinträchtigung der Denkleistung deuten auf einen Zusammenhang zwischen niedrigem Kalziumspiegel im Blut und der Entwicklung der Alzheimerkrankheit hin – allerdings bisher nur bei japanischen Patienten. Ob ähnliche Muster auch in anderen Ländern eine Rolle spielen oder eventuell aufgrund der üblichen Ernährungsmuster vorwiegend in Asien zu finden sind, werden weitere Studien nun klären müssen. Für Patienten könnte eventuell eine Messung des Kalziumspiegels und ein eventueller Ausgleich nach Absprache mit dem Arzt interessant sein, wenn Risikofaktoren oder Symptome vorliegen.


Zum Kalziummangel kann es im fortgeschrittenen Alter relativ leicht kommen. Wird zu wenig Kalzium mit der Nahrung aufgenommen, dieses zu schlecht verwertet oder zu schnell durch die Nieren ausgeschieden, kann ein niedriger Spiegel von Kalzium im Blut vorliegen. Kalziummangel über längere Zeit kann unter anderem neurologische Symptome hervorrufen – ob er aber einen Einfluss auf die Entwicklung einer Alzheimererkrankung hat, wenn bereits Symptome der leichten Beeinträchtigung der Denkleistung bestehen, war bisher unklar.

Kann Kalziummangel der Denkleistung schaden?

Dies untersuchten japanische Forscher nun, indem sie Beobachtungsdaten von Patienten mit leichter Beeinträchtigung der Denkleistung (auch als milde kognitive Beeinträchtigung bezeichnet) in Japan und Nordamerika analysierten. Die Patienten waren über 3 Jahre beobachtet worden – in diesem Zeitraum konnte also erfasst werden, ob eine Alzheimerkrankheit diagnostiziert wurde und ob dies im Zusammenhang mit dem Kalziumspiegel stand.

Von 234 japanischen Teilnehmern mit leichter Beeinträchtigung der Denkleistung entwickelten 121 (51,7 %) in den 3 folgenden Jahren die Alzheimerkrankheit. Besonders häufig trat dies bei Frauen, bei Menschen mit geringerer Ausbildung und bei Menschen mit niedrigerem Kalziumspiegel ein. Der Kalziumspiegel war auch dann noch aussagekräftig, wenn weitere Faktoren berücksichtigt und herausgerechnet worden waren. Allerdings konnte dieser Zusammenhang nicht bei den nordamerikanischen Patienten beobachtet werden.

Niedriger Kalziumspiegel begünstigte die Alzheimerkrankheit bei japanischen Patienten

Die Daten deuten damit auf einen Zusammenhang zwischen niedrigem Kalziumspiegel im Blut und der Entwicklung der Alzheimerkrankheit aus einer bestehenden leichten Beeinträchtigung der Denkleistung hin – allerdings bisher nur bei japanischen Patienten. Ob ähnliche Muster auch in anderen Ländern eine Rolle spielen oder eventuell aufgrund der üblichen Ernährungsmuster vorwiegend in Asien zu finden sind, werden weitere Studien nun klären müssen. Entsprechend müssten auch weitere relevante Werte und Informationen analysiert werden: Ist beispielsweise der Vitamin-D-Spiegel niedrig oder liegt ein Mangel an Magnesium vor, kann in der Folge auch ein Kalziummangel auftreten. Ebenso spielen Ernährung und Medikamente eine Rolle. Für Patienten könnte eventuell eine Messung des Kalziumspiegels und ein eventueller Ausgleich nach Absprache mit dem Arzt interessant sein, wenn Risikofaktoren oder Symptome vorliegen.

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