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Corona

Kein Zusammenhang zwischen Guillain-Barré-Syndrom und SARS-CoV-2

Original Titel:
Epidemiological and cohort study finds no association between COVID-19 and Guillain-Barré syndrome

 



DGP – Die Studie fand keinen Hinweis darauf, dass SARS-CoV-2 das Guillain-Barré-Syndrom verursachen könnte. Die Inzidenz ist im Vergleich zu den Vorjahren während der Pandemie gefallen. Das könnte an den Lockdown-Maßnahmen liegen, die Infektionen mit Krankheitserregern im Allgemeinen verhindern.


Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist eine neurologische Erkrankung, die beispielsweise nach Infektionen auftreten kann und sich teilweise innerhalb von wenigen Tagen entwickeln kann. Während der Corona-Pandemie kam es vereinzelt zu Berichten, die das Guillain-Barré-Syndrom in Zusammenhang mit COVID-19 setzen. Eine epidemiologische Kohortenstudie aus Großbritannien untersuchte die Assoziationen zwischen den beiden Erkrankungen genauer.

Die Wissenschaftler verglichen die Fälle von Guillain-Barré-Syndrom zwischen 2016 und 2019 mit Fällen, die während der Pandemie auftraten. Dazu nutzten sie Daten aus Datenbanken und Registern und verglichen dabei auch die Werte aus unterschiedlichen Regionen.

Keine erhöhte Inzidenz während der Pandemie

Die Inzidenz für das Guillain-Barré-Syndrom zwischen 2016 und 2019 betrug 1,65 bis 1,88 pro 100 000 Individuen pro Jahr. 2020 unterschieden sich die Inzidenzen zwischen verschiedenen Regionen und korrelierten nicht miteinander (r =0,06, 95% KI: −0,56 bis 0,63, p = 0,86). Zwischen März und Mai war die Inzidenz geringer als in den gleichen Monaten der Jahre 2016 bis 2019. Eine unabhängige Kohortenstudie berichtete von 47 GBS-Fällen. Von den betroffenen Patienten litten 13 definitiv an COVID-19, 12 waren wahrscheinlich erkrankt und 22 litten nicht an COVID-19. Es gab keine Unterschiede bei den klinischen Untersuchungen zwischen den Gruppen, dazu zählten die Zeit bis zum höchsten Schweregrad der Erkrankung oder die Ergebnisse der Liquor-Untersuchung. Bei Patienten mit COVID-19 und GBS kam es häufiger zu einer Intubation als bei GBS-Patienten ohne COVID-19 (54 % vs. 23 %).

Die Studie fand keinen Hinweis darauf, dass SARS-CoV-2 das Guillain-Barré-Syndrom verursachen könnte. Die Inzidenz ist im Vergleich zu den Vorjahren während der Pandemie gefallen. Das könnte an den Lockdown-Maßnahmen liegen, die Infektionen mit Krankheitserregern im Allgemeinen verhindern.

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