Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Stark gegen Kinderkrebs

Europäisches Forschungsprojekt FORTEe zu Sport und Digital Health bei Kindern und Jugendlichen mit einer Krebserkrankung gestartet

Unter der Federführung der Universitätsmedizin Mainz haben sich 16 Partnereinrichtungen aus acht Ländern zum europäischen Verbundforschungsprojekt FORTEe zusammengeschlossen. Ziel ist die Entwicklung von personalisierten Sporttherapien und innovativen Medizin- und Gesundheitstechnologien in der Kinderonkologie. Die Europäische Union fördert das Projekt im Rahmen des renommierten Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ mit rund 6,3 Millionen Euro. Das FORTEe-Projekt unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jörg Faber, Leiter des Kinderonkologischen Zentrums im Universitären Centrum für Tumorerkrankungen der Universitätsmedizin Mainz, hat eine Laufzeit von fünfeinhalb Jahren und steht unter dem Motto “Get strong to fight childhood cancer“ („Stark gegen Kinderkrebs“).

Zu den häufigen Begleiterscheinungen einer Krebsbehandlung bei Kindern und Jugendlichen gehören körperliche Inaktivität, krankheitsbedingte Müdigkeit (Fatigue) und eine beeinträchtigte gesundheitsbezogene Lebensqualität. Durch die Entwicklung innovativer Sportprogramme und digitaler Trainingstechnologien soll die physische und psychische Gesundheit der erkrankten Kinder und Jugendlichen nachhaltig verbessert werden. Das FORTEe-Projekt zielt darauf ab, die positiven Auswirkungen einer personalisierten Trainingsintervention auf den Verlauf der Krebserkrankung im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie europaweit zu untersuchen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung und Einbindung digitaler Technologien in die onkologische Behandlung. Hierdurch erhält das Projekt Pioniercharakter für die Entwicklung neuer Versorgungsformen im Bereich Digital Health in der Kinder- und Jugendmedizin. Mithilfe von auf virtual und augmented reality basierten Anwendungen sowie einer eigens entwickelten medizinischen App soll eine familienzentrierte telemedizinische Versorgung für die erkrankten Kinder und Jugendlichen etabliert werden.

Im vergangenen Jahr haben insgesamt drei Forschungsprojekte, die unter deutscher Konsortialführung stehen, eine Förderung des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ erhalten. FORTEe ist eines von zweien dieser Projekte, die an der Universitätsmedizin Mainz angesiedelt sind.

„Die internationale Ausrichtung des FORTEe-Projektes mit renommierten Partnern und die damit einhergehende Bündelung der Expertise auf europäischer Ebene wird eine hohe wissenschaftliche Evidenz für innovative, präzisionsmedizinische Konzepte in der Kinder- und Jugendmedizin erbringen. Damit leistet FORTEe einen wichtigen Beitrag für eine zukünftige digital gestützte Patientenversorgung an der Universitätsmedizin Mainz und darüber hinaus“, ist sich der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, sicher.

Univ.-Prof. Dr. Jörg Faber koordiniert die europaweite wissenschaftliche Netzwerk-Studie und erklärt: „Das Forschungsvorhaben dient als Modell für präventive Präzisionsmedizin in der Kinder- und Jugendmedizin, indem risiko-adaptierte Interventionen in Therapie und Nachsorge untersucht werden. Durch die angestrebte Übertragbarkeit der Ergebnisse profitieren auch andere Disziplinen und Partner im Gesundheitssystem von dem Projekt. So können die Erfahrungen der Telemedizin-Vernetzung von niedergelassenen Kinderärzten oder nicht-universitären stationären Kliniken genutzt werden, was insbesondere in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz von hoher Bedeutung ist.“

FORTEe wird aus Mitteln des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ (Fördervertrag 945153) finanziert. Wissenschaftlich koordiniert wird das Projekt von Dr. Sandra Stössel und Dr. Marie Neu vom Kinderonkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Mainz. Weitere Kooperationspartner am Standort Mainz sind Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul, Direktor des Institutes für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, und das Interdisziplinäre Zentrum Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz.

 

Beteiligte Projektpartner:

– Concentris research management GmbH (DE)

– Deutsche Sporthochschule Köln (DE)

– Nurogames GmbH (DE)

– Pixformance Sports GmbH (DE)

– Universitätsklinikum Essen (DE)

– Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (DE)

– Universitätsklinikum Heidelberg (DE)

– Region Hovedstaden (DK)

– Universidad Europea de Madrid (ES)

– Centre de Lutte Contre le Cancer Léon Bérard (FR)

– Fondazione IRCCS Istituto Nazionale dei Tumori (IT)

– Fondazione Monza e Brianza per Il Bambino e La Sua Mamma (IT)

– Fundatia Youth Cancer Europe (RO)

– Forma 3D Ltd. (SI)

– Univerzitetni Klinični Center Ljubljana (SI)

– Oxford Brookes University (UK)

 

Weitere Informationen:

E-Mail: info@fortee-project.eu
URL: www.fortee-project.eu
Twitter: twitter.com/Fortee_project
LinkedIn: www.linkedin.com/company/fortee
Instagram: www.instagram.com/fortee_project
Facebook: www.facebook.com/FORTEeProject

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich mehr als 350.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie mehr als 600 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.500 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.