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Häufiger schwere COVID-19-Verläufe bei jungen Menschen mit höherem BMI

Original Titel:
Associations between body-mass index and COVID-19 severity in 6·9 million people in England: a prospective, community-based, cohort study

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler werteten die Daten von knapp 7 Millionen Menschen aus
  • Schon ab einem BMI von 23 kg/m2 erhöhte sich pro BMI-Einheit das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt, für die Aufnahme auf eine Intensivstation und für Todesfälle aufgrund von COVID-19
  • Vor allem für junge Menschen stellte ein höherer BMI einen Risikofaktor dar

 

DGP – Die Daten von knapp 7 Millionen Menschen in England zeigten, dass sich schon ab einem BMI von 23 kg/m2 pro BMI-Einheit das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf erhöht. Dies galt vor allem für junge Menschen.


Dass Adipositas das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf erhöht, ist bereits bekannt. Wissenschaftler aus England untersuchten nun, ob sich auch schon leichtes Übergewicht auf das Corona-Risiko auswirkt.

Wissenschaftler werteten Daten von knapp 7 Millionen Menschen aus

Für ihre prospektive Kohortenstudie nutzten die Wissenschaftler die Daten von 6 910 694 Menschen, die mindestens 20 Jahre alt waren und von denen Informationen zum Body Mass Index (BMI) vorlagen. Der durchschnittliche BMI der Studienteilnehmer lag bei 26,78 kg/m2. Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen BMI und dem Risiko, aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus zu müssen, auf die Intensivstation verlegt zu werden oder an COVID-19 zu sterben.

Je höher der BMI, desto größer das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf

Von den 6 910 694 Personen wurden 13 502 (0,20 %) ins Krankenhaus eingeliefert, 1 601 (0,02 %) kamen auf die Intensivstation und 5 479 verstarben (0,08 %), nachdem bei ihnen eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde. Bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem BMI und dem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, fanden die Wissenschaftler eine J-förmige Assoziation zwischen BMI und Krankenhauseinweisungen (adjustierte Hazard Ratio, aHR pro kg/m2 vom BMI-Nadir von 23 kg/m2: 1,05; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,05 – 1,05) und Todesfällen (aHR: 1,04; 95 % KI: 1,04 – 1,05) aufgrund von COVID-19. Das bedeutet: ab einem BMI von 23 kg/m2 erhöhte sich das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt um 5 % und das Sterberisiko um 4 % pro BMI-Anstieg um 1 kg/m2. Die Beziehung zwischen BMI und Aufnahme auf die Intensivstation war linear (aHR: 1,10; 95 % KI: 1,09 – 1,10). Pro BMI-Anstieg um 1 kg/m2 erhöhte sich das Risiko um 10 %.

Zusammenhang zwischen BMI und Krankenhausaufenthalte besonders bei jüngeren Personen

Besonders bei jüngeren Menschen ging ein höherer BMI mit einem höheren Risiko für Krankenhausaufenthalte einher. Ab einem BMI von 23 kg/m2 erhöhte sich das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt pro BMI-Einheit bei 20 – 39-Jährige um 9 % (aHR: 1,09; 95 % KI: 1,08 – 1,10) und bei 80 – 100-Jährigen um 1 % (aHR: 1,01; 95 % KI: 1,00 – 1,02).

Schon ab einem BMI von 23 kg/m2 erhöhte sich mit steigendem BMI das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Dies war vor allem bei jungen Menschen der Fall.

[DOI: 10.1016/S2213-8587(21)00089-9]

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