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Koronare Herzkrankheit: Übergewicht in jungen Jahren besonders gefährlich

Original Titel:
Trajectories of body mass index and risk for coronary heart disease: A 38-year follow-up study

Kurz & fundiert

  • 38-Jahre-Follow-up-Studie
  • 2 129 Probanden im Alter von 20 bis 59 Jahren zu Studienbeginn
  • Gewicht wurde anhand des Body-Mass-Index erfasst
  • Stabiles Übergewicht oder Adipositas während des Erwachsenenlebens erhöhte das Risiko für eine koronare Herzkrankheit

 

DGP – Eine schwedische Studie konnte einen Zusammenhang zwischen stabilem Übergewicht im Erwachsenenalter und einer späteren koronaren Herzkrankheit (KHK) aufzeigen.


Adipositas ist ein bekannter Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit (KHK), aber es gibt bisher wenig Evidenz über die Auswirkungen von Body-Mass-Index-Trajektorien im Lebensverlauf. Eine aktuelle Studie hat den Zusammenhang zwischen dem KHK-Risiko und dem Body-Mass-Index (BMI) während eines Nachbeobachtungszeitraumes von 38 Jahren untersucht.

Vier Interviews im Nachbeobachtungszeitraum von 38 Jahren

Eine Stichprobe von 2 129 Männern und Frauen im Alter von 20 – 59 Jahren zu Studienbeginn nahm zwischen 1980 und 2005 an vier wiederholten Interviews teil. Es wurden Daten über den BMI, Anamnese, Lebensstil und Sozioökonomie erhoben. Basierend auf den BMI-Kategorien der Weltgesundheitsorganisation wurden verschiedene Gruppen gebildet:

  • stabiles Normalgewicht
  • stabiles Übergewicht
  • stabile Adipositas
  • steigender BMI
  • schwankender BMI

389 Krankenhauseinweisungen aufgrund von koronarer Herzkrankheit

Bis Ende 2017 wurden 389 Hospitalisierungen aufgrund von KHK-Ereignissen erfasst. Die Hazard Ratios (HRs) wurden angepasst an Alter, Geschlecht, sozioökonomische Faktoren, Lebensstilfaktoren und metabolische Komorbiditäten.

Kein erhöhtes KHK-Risiko durch Gewichtszunahme im Laufe des Lebens

Stabiles Normalgewicht in allen Bewertungen bildete die Referenzgruppe. Diejenigen, die einen Anstieg des BMI von Normalgewicht in der ersten Untersuchung auf Übergewicht oder Adipositas in späteren Untersuchungen aufwiesen, hatten kein erhöhtes KHK-Risiko, HR  1,04 (95 %-KI: 0,70 – 1,53). Die HR betrug bei Personen mit schwankendem BMI 1,25 (95 %-KI: 0,97 –1,61), bei stabilem Übergewicht 1,43 (95 %-KI: 1,03 – 1,98), bei stabiler Adipositas 1,50 (95 %-KI: 0,92 – 2,55) und bei stabilem Übergewicht oder Adipositas 1,45 (95 %-KI: 1,07 – 1,97).

Zusammenhang zwischen stabilem Übergewicht/Adipositas und KHK-Risiko

Ein stabiles Übergewicht oder Adipositas während des gesamten Erwachsenenlebens war mit einem erhöhten KHK-Risiko assoziiert, ein Wechsel von Normalgewicht zu Studienbeginn zu Übergewicht oder Adipositas war hingegen nicht mit einem erhöhten KHK-Risiko assoziiert. Die Prävention von Adipositas in jungen Jahren ist also wichtig, um das KHK-Risiko zu reduzieren, so das Fazit der Autoren.

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