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Sport mindert kognitive Beeinträchtigungen durch Krebsbehandlungen

Original Titel:
Cancer treatment effects on cognition and depression: The moderating role of physical activity

DGPDie vorliegende Studie zeigte auf, dass einige Krebsbehandlungen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten (Denken, Erkennen und Wahrnehmen) von Brustkrebspatientinnen ausüben. Inwiefern die kognitiven Fähigkeiten beeinflusst wurden, hing auch davon ab, ob die Patientinnen an Depressionen litten und wie sich diese entwickelten. Sport wirkte sich positiv aus und minderte das Risiko für Depressionen und kognitive Beeinträchtigungen.


Eine Chemotherapie kann bei Krebspatienten dazu führen, dass die Fähigkeiten zum Wahrnehmen, Erkennen und Denken beeinträchtigt sind. Der Arzt bezeichnet dies als kognitive Beeinträchtigungen. Nach der Behandlung haben einige Patienten auch mit Depressionen zu kämpfen. Ist ein Patient depressiv, kann sich dies darauf auswirken, wie seine kognitiven Fähigkeiten durch die Krebsbehandlung beeinflusst werden. Sportliche Aktivität wiederum kann womöglich beides, Depressionen und kognitive Beeinträchtigungen, mildern.

Ziel der im Folgenden beschriebenen Studie von amerikanischen Wissenschaftlern war es, herauszufinden, welche Rolle Depressionen dabei spielen, wenn es zu kognitiven Beeinträchtigungen aufgrund von Krebsbehandlungen bei Brustkrebspatientinnen kommt. Außerdem interessierte die Wissenschaftler, auf welche Weise sportliche Aktivität im diesem Gefüge Einfluss nehmen kann.

Die Wissenschaftler schlossen 317 Brustkrebspatientinnen in ihre Studie ein. Die Patientinnen waren zwischen 40 und 75 Jahren alt und hatten aufgrund einer Brustkrebserkrankung im Stadium 0 bis IIIb eine Behandlung erhalten, die nicht mehr als 10 Jahre zurücklag.

Depressive Symptome spielten eine Rolle bei kognitiven Beeinträchtigungen durch Krebsbehandlungen

Die Analyse der Wissenschaftler zeigte, dass depressive Symptome bei allen Auswertungen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten nahmen. Chemotherapien und Antihormonbehandlungen mit Tamoxifen oder Anastrozol übten einen negativen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten der Patientinnen aus. Durch moderate oder stärker beanspruchende körperliche Aktivität wurden sowohl die depressiven Symptome als auch die kognitiven Fähigkeiten positiv beeinflusst.

Diese Studie verdeutlicht, wie wichtig es, bei Brustkrebspatientinnen Faktoren wie Depressionen zu erfassen, die einen Einfluss darauf nehmen können, wie Krebsbehandlungen die kognitiven Fähigkeiten beeinflussen. Die Änderung von depressiven Symptomen spielt offensichtlich eine wichtige Rolle dabei, zu welchen kognitiven Beeinträchtigungen es kommt. Allerdings kann eine Chemotherapie auch ohne Vorliegen von depressiven Symptomen zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten führen. Sportliche Aktivität minderte in der vorliegenden Studie sowohl depressive Symptome als auch die kognitiven Beeinträchtigungen.

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